Indigene beklagen Straflosigkeit nach Río-Doce-Katastrophe
Drei Jahre nach der größten Umweltkatastrophe in der Geschichte Brasiliens mit 19 Toten und massiver Umweltzerstörung haben betroffene Krenak-Indígenas die anhaltende Straflosigkeit für die Verantwortlichen kritisiert. „Keiner ist verurteilt worden“, zitiert die Nachrichtenagentur AFP Geovani Krenak am Dienstag, dem 6. November 2018 in Paris, am Rande einer Preisverleihung an den Brasilianer für sein Engagement für Indigenenrechte in seiner Heimat.
Bei der Katastrophe im Bundesstaat Minas Gerais im Südosten des Landes war am 5. November 2015 ein Bergbau-Damm des Unternehmens Samarco, Tochter der Bergbaumultis Vale und BHP Billiton, gebrochen. Als Folge begrub eine mit Schwermetallen belastete Schlammlawine ganze Ortschaften und ergoss sich im Rio Doce, 650 Kilometer entlang bis zu dessen Mündung im Atlantik. Die Krenak-Indígenas lebten vor der Öko-Katastrophe am Ufer des Flusses, wo sie sich von Fischfang und Landwirtschaft ernährten.
„Dieses Verbrechen hat unsere Lebensweise vollständig verändert“, so Krenak, der nicht an einen „Unfall“ glaubt, sondern an Schlamperei seitens des Bergbauunternehmens. Ein Strafverfahren gegen 22 Verantwortliche in Belo Horizonte, der Hauptstadt von Minas Gerais, war Mitte August 2017 eingestellt worden. Am 7. August 2017 war ein Verfahren gegen die Geschäftsführung von Samarco und die Leitung von Vale und BHP Biliton vom zuständigen Richter Jaques de Queiroz Ferreira eingestellt worden. (bb)