Indigene beklagen Erkrankungen durch Soja-Pestizide
Mehrere Familien indigener Gemeinden in der unmittelbaren Nähe von Soja-Feldern in Paraguay haben sich Medienberichten zufolge über Krankheitserscheinungen durch die Behandlung der Ackerflächen mit Agrarchemikalien beklagt. Wie die Tageszeitung ''Ultima Hora'' am Mittwoch, 28. September 2016, berichtet, seien mehrere Kinder der indigenen Gemeinde Mbói Jagua im Distrikt Villa Ygatimí wegen verschiedener Beschwerden ins örtliche Krankenhaus eingewiesen worden.
Den Geschädigten zufolge würden die Kinder über Erbrechen und Durchfall klagen. Zuvor sei ein Flugzeug über die Ortschaft hinweggeflogen und habe eine Flüssigkeit versprüht, wobei unklar blieb, um welche Chemikalie es sich handelt. Die Eltern sehen der Tageszeitung zufolge einen direkten Zusammenhang zwischen der Chemikalie und den Krankheitssymptomen ihrer Kinder, so ein Bericht aus dem Krankenhaus von Curuguaty im Departamento Canindeyú.
Paraguay ist eines der weltweit größten Soja-Produzenten der Erde und liegt weltweit auf Platz vier der Soja-Exporteure. Dank der Soja-Ausfuhren, die 80 Prozent der Exporteinnahmen ausmachen, verzeichnete das ärmste Land Südamerikas zuletzt eines der stärksten Wirtschaftswachstumsraten der Erde. Regelmäßig kommt es wegen des Einsatzes Agrar-Giftstoffe zu Verbrennungen, Hautschädigungen und Atemwegsbeschwerden bei Feldarbeitern und Anwohnern. Einige Chemikalien stehen sogar im Verdacht Krebs zu erregen. (bb)
Foto: User:Falcorian, Public Domain (Ausschnitt).