IAO: Jugendarbeitslosigkeit bleibt großes Problem
Die Jugendarbeitslosigkeit in Lateinamerika bleibt laut einer jüngst durchgeführten Studie der Internationalen Arbeitsorganisation (IAO) ein ernst zu nehmendes Problem in Lateinamerika. Aus dem Bericht der IAO geht hervor, dass von den 56 Millionen jungen Menschen im arbeitsfähigen Alter in der Region 2011 acht Millionen ohne Beschäftigung waren. Dies entspricht einer Arbeitslosenquote von 13,9 Prozent. Zwar habe es seit der letzten Erhebung im Jahr 2005 eine Verbesserung um 2,5 Prozent gegeben, die Arbeitslosenrate unter jungen Arbeitnehmern ist aber weiterhin drei Mal so hoch wie unter Erwachsenen. Das vorhandene Wirtschaftswachstum der letzten Jahre habe nicht ausgereicht, um Perspektiven für die junge Generation zu schaffen, heißt es in dem Bericht.
Außerdem wird in der Studie hervorgehoben, dass sich die prekäre Arbeitssituation vieler Jugendlicher durch eine weitreichende Informalität verschärft. Sechs von zehn jungen Arbeitnehmern gehen einer Beschäftigung im informellen Sektor nach. Dementsprechend zahlen lediglich knapp 30 Prozent der 15-24-Jährigen in die Sozialversicherungssysteme ein. Besonders gravierend ist die Situation der IAO-Statistik zufolge in Argentinien, Panama, Uruguay und Venezuela. Dort liegt die Jugendarbeitslosigkeit zwischen 17 und rund 20 Prozent.
Die internationale Organisation ruft die Politiker in Lateinamerika dazu auf, das Problem umgehend in Angriff zu nehmen. Sie fordert unter anderem die Schaffung von besseren Ausbildungsprogrammen, die es jungen Menschen ermöglichen, den Übergang von der Schule in die Arbeitswelt zu meistern. Desweiteren sollten Fortbildungsprogramme genauer auf den Arbeitsmarkt zugeschnitten sein. Ein weiterer Schritt müsste der IAO nach sein, die Jugendlichen aus der Informalität zu befreien. (aj)
Der vollständige Bericht (Spanisch):http://www.ilo.org/wcmsp5/groups/public/---americas/---ro-lima/documents/publication/wcms_235577.pdf