Hunderttausende demonstrieren gegen Macri
In Argentiniens Hauptstadt Buenos Aires sind Mitte der Woche hunderttausende Menschen gegen die Politik von Präsident Mauricio Macri auf die Straßen gegangen. Angaben der Veranstalter zufolge seien rund 400.000 Personen zu der Demonstration gekommen, lokale Medien sprachen von rund 200.000 Protestierenden, die ihren Unmut gegen die Sparpolitik der Macri-Administration zum Ausdruck brachten, berichtet die Nachrichtenagentur AFP am Donnerstag, 22. Februar 2018.
Aufgerufen zu der Massendemonstration hatten Gewerkschaften unter der Führung der LKW-Gewerkschaft des einflussreichen Gewerkschafters Hugo Moyano, Sozialverbände, Arbeitslosenorganisationen und Nachbarschaftsvereinigungen. „Die Regierung schätzt die Arbeiter nicht wert“, so Moyano in einer kurzen, aber emotionalen Rede auf der Abschlussveranstaltung des Massenprotestes. Auch Lehrer, Künstler und Wissenschaftler demonstrierten gegen die Austeritätspolitik und Massenentlassungen im öffentlichen Beschäftigungssektor.
Die Demonstration fällt zeitlich auf laufende Tarifverhandlungen verschiedener Wirtschaftszweige. Präsident Macri hatte die Gewerkschaften zu gemäßigten Lohnsteigerungen aufgerufen. Allerdings beträgt die Inflation derzeit mit 24,8 Prozent (2017) ein Vielfaches mehr als die Lohnsteigerungen. In einer Ansprache griff Macri seinen Gegenspieler Moyano, gegen den wegen vermeintlich dubioser Geschäfte für den Fußballverein „Independiente“ ermittelt wird, direkt an. „Wir wollen Lösungen ohne Druck, ohne Erpressung, ohne mafiöses Verhalten“, richtete der Präsident sich an den Gewerkschaftschef. (bb)