Honduras beantragt weitere Sonderregelung für Migranten
Honduras hat bei den Vereinigten Staaten erneut um eine Ausnahmeregelung für den Aufenthalt von Einwanderern aus dem mittelamerikanischen Land gebeten. Es wäre das zehnte Mal, dass Migranten aus Honduras für die USA einen "zeitweiligen Schutzstatus" (TPS) erhalten, der ihnen auch eine befristete Arbeitserlaubnis beschert.
Derzeit 66.000 Honduraner mit TPS-Programm in den USA
Nach Angaben lokaler Medien halten sich derzeit rund 66.000 Honduraner gemäß dieser Regelung in den Vereinigten Staaten auf. Insgesamt lebten jedoch rund eine Million Honduraner legal oder illegal in den Vereinigten Staaten. Nach Angaben der honduranischen Zentralbank BCH überwiesen im Ausland lebende Honduraner im ersten Halbjahr 2011 rund 1,38 Mrd. US-Dollar an Familienangehörige. Damit sind so genannte „Rücküberweisungen“ die wichtigste Devisenquelle für das Land.
Die Ausnahmeregelung wurde erstmals im Jahr 1999 von der Clinton-Regierung nach schweren Zerstörungen durch den Hurrikan Mitch erteilt. Die derzeitige TPS-Regelung läuft Anfang Januar 2012 aus.
Schutzstatus auch für Nicaragua und El Salvador
Honduras sei aufgrund der politischen und wirtschaftlichen Destabilisierung durch den Putsch von 2009 nicht in der Lage, die rund 66.000 Landsleute aufzunehmen, begründete Außenminister Canahuati gegenüber der lokalen Presse die Beantragung der erneuten Verlängerung.
Neben Honduras wird auch Nicaragua und El Salvador dieser Status zuerkannt, der Einwanderer aus diesen Staaten vor einer Ausweisung in ihre Heimatländer schützt. Allerdings seien Migranten aus diesen Ländern nach Angaben des US-amerikanischen Migration Policy Institute kaum in den Genuss der TPS-Regelung gekommen. (bh)