Hölzerne Figuren in Chan Chan freigelegt
In der nordperuanischen archäologischen Stätte Chan Chan wurde zu Beginn dieser Woche die Freilegung von 20 hölzernen Statuen beendet. Die Figuren sind knapp 70 Zentimeter hoch und sind in eine Lehmwand eingelassen. Das Team der Archäologen vermutet, dass die Wand den Zugang zu einem Zeremonie-Zentrum darstellte. Einige der Figuren würden Stäbe und Schilde tragen, andere wären enthauptet. Mit dieser Entdeckung sei dies der erste vollständige Zeremonienplatz, der in Chan Chan entdeckt wurde.
Darüber hinaus wurden die Holzstatuen vermutlich vor ungefähr 750 bis 800 Jahren erbaut. Damit stellen sie den ältesten Fund der gesamten archäologischen Stätte dar. Die Forscher entdeckten die Figuren bereits im Juli dieses Jahres, benötigten jedoch die letzten vier Monate, um diese komplett freizulegen. 19 von ihnen befinden sich einem sehr guten Zustand. Das Alter der Statuen lässt darauf schließen, dass diese wahrscheinlich bereits vor der Zeit der Chimú entstanden sind.
Gefährdetes Kulturerbe
Chan Chan befindet sich an der Pazifikküste Perus nahe der Stadt Trujillo und war die Hauptstadt der dort lebenden Chimú. Die Stätte erstreckt sich bis heute über eine Fläche von 28 qkm und gilt als die weitläufigste urbane Fläche ihrer Zeit. Die Stadt ist komplett aus Lehm gebaut und nirgendwo auf der Welt gibt es eine größere Stadt aus diesem Baustoff. Chan Chan gilt allerdings laut der UNESCO auch als ein gefährdetes Weltkulturerbe. Das Material ist den beständigen Umwelteinflüssen komplett ausgesetzt und zersetzt sich nach und nach. Obwohl die peruanische Regierung einen Zehnjahresplan zu Erhaltung der Stätte aufgestellt hat, ist fraglich, wie lange es sie noch geben wird. (aj)