Handbuch für faire Bananen-Produktion

In Ecuador haben sich Regierung, Gewerkschaften und Unternehmerschaft auf eine Anleitung zur Verbesserung prekärer und gesundheitsschädlicher Arbeitsverhältnisse auf den vielen Bananenplantagen der Exportnation geeinigt. Die zum Großteil von der „Initiative für nachhaltigen Handel“ (IDH) unter Leitung der niederländischen Regierung finanzierte Broschüre sei „eine Anleitung, kein Gesetz“, so das auf den Seiten der UN-Welternährungsorganisation (FAO) eingestellte Dokument.

Drei Jahre hätten Gewerkschaftsvertreter, Plantagenbesitzer und ecuadorianische Regierungsvertreter, angeleitet von FAO-Experten, an dem „Handbuch für Sicherheit und Gesundheit in der Bananenindustrie“ gearbeitet, berichtet die Tageszeitung „El País“ am Donnerstag, den 7. Juni 2018, von der Vorstellung des Werkes. Behandelt werden Fragen zu Risiken bei Arbeiten mit Pestiziden und Herbiziden, sei es vom Boden mit Sprühgeräten oder aus der Luft mit Kleinflugzeugen. Gefahren bei allen Arbeitsschritten wie Aussaat, Ernte, Reinigung oder Verpackung der Bananen werden kategorisiert und Gegenmaßnahmen erläutert, wie das Tragen von Schutzkleidung.

„Für die aktuelle Lage in Ecuador kann dieses Handbuch einen großen Beitrag leisten, um die Arbeits- und Gesundheitsstandards auf den Bananenplantagen zu verbessern“, zitiert „El País“ den Gewerkschafter Gilbert Bermúdez. „Oft wird vergessen, dass hinter der verspeisten Frucht Arbeiter stehen, die mit vielen Schwierigkeiten zu kämpfen haben“, sagt Víctor Prada von der FAO. Den Bananenhandel bezeichnet er als „Synonym für die Globalisierung der Landwirtschaft“. Drei von zehn Bananen auf dem Weltmarkt stammen aus Ecuador, circa 145.000 Menschen arbeiten in dem Land auf den Plantagen von rund 193 Großherstellern. (bb)

Das Handbuch können Sie hier einsehen.