Großbrand im Nationalmuseum in Rio de Janeiro
Im Fernsehen war zu sehen, dass die Flammen auf fast alle Teile des 200 Jahre alten Gebäudes im Norden von Rio de Janeiro übergriffen. Beim Ausbruch des Feuers war das Museum im Stadtteil São Cristóvão bereits geschlossen. Genaue Angaben zu den Schäden gibt es zunächst nicht. Auch die Brandursache ist unklar. Allerdings hieß es in den örtlichen Medien, dass ein großer Teil der 20 Millionen Exponate zerstört oder beschädigt sein könnte. "Heute ist ein tragischer Tag für Brasilien", erklärte Staatschef Michel Temer. "200 Jahre Arbeit und Forschung und Wissen sind verloren." "Das ist eine Tragödie für die Kultur in Brasilien", sagte der Direktor des Historischen Museums, Paulo Knauss, im Sender GloboNews.
Das 1818 eröffnete Nationalmuseum ist das älteste Museum des südamerikanischen Landes und besteht in seiner derzeitigen Form seit 1892. Vorher diente das repräsentative Gebäude als Wohnsitz der portugiesischen Königs- und später der brasilianischen Kaiserfamilie. Das Museum hat eine geologische, botanische, paläontologische und archäologische Sammlung und gilt als eines der wichtigsten Ausstellungshäuser Südamerikas. Neben Exponaten aus der Region verfügt das Museum auch über ägyptische Mumien, griechische Statuen und etruskische Artefakte.
Quelle: Deutsche Welle, kle/ie (dpa, ape, afp)