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Umwelt |

Greenpeace warnt vor Bergbau in der Tiefsee

Ein bislang kaum erforschtes Ökosystem könnte der Profitgier zum Opfer fallen. Wissenschaftliche Entdeckungen wären dann künftig kaum noch möglich. 

Nicht zu tief bohren, warnt Greenpeace. Hier: die Anfahrt zur Insel Gardi Sugdub in der Comarca Guna Yala, Panama. (Symbolfoto: Adveniat/Matthias Hoch)

In ihrem Bericht warnt Greenpeace vor den Folgen möglichen Bergbaus in der Tiefsee. Die Bergbauindustrie wolle in ein Gebiet eindringen, von dem bislang weltweit nicht einmal ein Prozent erforscht sei. Bei der Tiefsee handelt es sich um das größte Ökosystem der Erde. Der Greenpeace-Bericht spricht von unumkehrbaren Folgen, die drohten.

Die Internationale Meeresbodenbehörde (ISA) habe bereits Explorationslizenzen an Regierungen und Unternehmen verteilt, die ihre Ansprüche absteckten. Zu den Ländern zählen neben China und Russland auch Deutschland, Frankreich und Großbritannien. Greenpeace zufolge hat ein Wettlauf um die Ressourcen auf dem Meeresboden begonnen. Ein wichtiger Auslöser sei die Suche der Hightech-Industrie nach Kobalt, das sich in den Manganknollen in Tausenden Metern Tiefe befinde. Die schon jetzt verteilte Gesamtfläche entspricht mit rund einer Millionen Quadratkilometern etwa jener Boliviens. Das US-Rüstungsunternehmen Lockheed Martin ergatterte zwei Lizenzen, die an Großbritannien gingen. 

Folgen des Klimawandels könnten noch beschleunigt werden

Estefanía Gonzalez, bei Greenpeace Andino Koordinatorin für das Meeresprogramm, befürchtet, Bergbau in der Tiefsee könnte zum Aussterben einmaliger Arten führen. Außerdem könnten die Auswirkungen des Klimawandels noch beschleunigt werden. Dies geschehe, wenn die Reserven an „blauem Kohlenstoff“ in den Sedimenten am Meeresboden zerbrächen. Greenpeace fordert strengere Regelungen, um das hochempfindliche Ökosystem zu schützen. Regierungen aus aller Welt sollten im Rahmen der Vereinten Nationen einen entsprechenden Vertrag vereinbaren. Naturschutz müsse vor Ausbeutung gehen.

Die Internationale Meeresbodenbehörde (ISA), die Lizenzen vergibt, wurde 1994 von den Vereinten Nationen gegründet. Greenpeace prangert an, dass die ISA Unternehmensinteressen Vorrang vor dem Schutz des Meeres gebe. In dem Bericht warnen Wissenschaftler, Regierungsvertreter, Umweltschützer und Vertreter der Fischfangindustrie vor den Gefahren des Bergbaus in den Tiefen des Meeres wie Schäden, welches schweres Gerät anrichte und der Vergiftung des Wassers. Greenpeace fordert die Schaffung eines weltweiten Netzes von Meeresschutzgebieten, in denen jede industrielle Ausbeutung verboten ist. (bs)

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