Gouverneur von Brasilia musste zurücktreten
Er ist das zweite Regierungsoberhaupt der brasilianischen Hauptstadt, das innerhalb von zwei Wochen den Hut nehmen muss. Gestern ist der Vizegouverneur Paulo Octavio Alves von seinem Amt zurückgetreten. Der Grund dafür ist die Verwicklung in einen Korruptionsskandal. Dieser hatte schon den 2006 gewählten Gouverneur José Roberto Arruda den Posten gekostet. Bereits Ende November gab es die ersten Indizien, dass Arruda mehrere Millionen Dollar als Bestechungsgeld an Generalsekretäre und andere politische Verbündete gezahlt hatte. Dies ist auf Videobändern dokumentiert. Es gelang dem Gouverneur dem Skandal zwei Monate lang stand zu halten, bevor er am 11. Februar von der Bundespolizei verhaftet wurde. Seine Verhaftung brachte mehrere Politiker zu Fall, die ebenfalls in den Fall verwickelt sein sollen.
Nun auch seinen Vizegouverneur, der als nachfolgender Gouverneur lediglich 12 Tage im Amt blieb. Alves ist zwar nicht formal angeklagt, aber es gibt Hinweise darauf, dass auch er Teil des Korruptionsnetzwerkes war.
Das Amt des Gouverneurs der Hauptstadt Brasiliens hat vorerst der Präsident der Legislativkammer Wilson Lima übernommen. In diesem Ausnahmefall hat der brasilianische Präsident Luiz Inació Lula da Silva die Möglichkeit, per Dekret einen Regierungschef für Brasilia einzusetzen. Sollte er davon keinen Gebrauch machen, bleibt Wilson voraussichtlich bis Januar 2011 im Amt. Dann wird sein Nachfolger die Regierungsgeschäfte übernehmen, der am 3. Oktober diesen Jahres gewählt wird.
Quelle: infolatam, Text: aj