Gesetz soll kriminelle Banden befrieden
Mit der Unterzeichnung eines Gesetzes zur Befriedung organisierter krimineller Banden will Kolumbiens scheidender Präsident Juan Manuel Santos den Friedensprozess in dem Bürgerkriegsland weiter voranbringen. Am Montag, den 9. Juli 2018 verabschiedete Santos eine entsprechende Norm, mit der Tausende von Bandenmitgliedern unter anderem ihre Waffen abgeben sollen, berichten lokale Medienberichte aus der Hauptstadt Bogotá.
„Das ist ein Schlüsselgesetz für die Zukunft des Landes“, zitiert die Nachrichtenagentur Reuters den Staatschef. Das Gesetz regelt nicht nur die Entwaffnung, sondern auch die juristische Aufarbeitung der Bandenkriminalität und Kriegsverbrechen. So sollen etwa Kollektivstrafen verhängt werden können. Kooperieren die Beschuldigten sei ein Strafnachlass bis zur Hälfte der gewöhnlichen Sanktion möglich. Insbesondere wolle man gegen das Kartell „Clan del Golfo“ vorgehen, eine Gruppe, die für ihre besonders brutale Vorgehensweise berüchtigt ist und ihr Geschäft mit Drogen, illegalem Bergbau und Erpressungen bestreitet. Der „Golf-Clan“ zählt zwischen 1500 bis 2000 Kämpfer. Ihr Anführer Dairo Antonio Úsuga, alias „Otoniel“ ist flüchtig. (bb)