Gefängnis für Frau von Ex-Präsident Lobo wegen Korruption
Rosa Elena Bonilla de Lobo, die Frau von Honduras Ex-Präsident Porfirio Lobo (2010 - 2014), muss wegen Korruption hinter Gitter. Wie das Oberste Gericht von Honduras mitteilten ließ wurde die Ex-Präsidentengattin wegen der Veruntreuung öffentlicher Gelder und Betrugs zu einer Haftstrafe von 58 Jahren verurteilt, berichtet die Nachrichtenagentur Reuters am Mittwoch, 21. August 2019, über den Skandal "Handkasse der Präsidentenfrau".
Das Urteil gegen die Frau des konservativen Ex-Präsidenten Lobo, der von derselben Partei wie der amtierende Präsident Juan Orlando Hernández ist, war durch Ermittlungen von Staatsanwaltschaft und einer Anti-Korruptionseinheit der Organisation Amerikanischer Staaten (OAS) möglich geworden. Die Richter sahen es als erwiesen an, dass sich Bonilla unrechtmäßig Gelder in Höhe von 18,3 Millionen Lempira (umgerechnet rund 779.000 US-Dollar) durch die Veruntreuung von internationalen Spenden sowie aus heimischen Staatsfonds für Kinder-Sozialprogramme angeeignet hatte.
Mit den Geldern kaufte die damalige Präsidentengattin Schmuck, bezahlte Arztrechnungen, Häuser und die Bildung ihrer Söhne. "Das Urteil ist historisch einmalig in der Geschichte des Landes", begrüße Luis Javier Santos, Leiter der Sondereinheit für Korruptionsbekämpfung (Ufecic) die Entscheidung. Allerdings hinterlasse es einen "bitteren Nachgeschmack, dass die Ex-Präsidentenfrau nicht als öffentliche Funktionärin behandelt wurde", so Santos gegenüber der Tageszeitung "La Prensa". Auch sei man nicht zufrieden, dass die Angeklagte trotz ausreichender Beweise vom Vorwurf der Geldwäsche freigesprochen wurde. Im September 2018 wurde einer der Söhne von Lobo in den USA wegen Kokainschmuggels verurteilt. (bb)