Gedenken an ermordete Umweltaktivistin Berta Cáceres
Auch zwei Jahre nach der Ermordung der renommierten Umwelt- und Menschenrechtsaktivistin Berta Cáceres aus Honduras durch Auftragsmörder bleiben die Hintergründe der weltweit verurteilten Tat ohne Aufklärung. "Der Fall wurde nicht aufgeklärt, die Verantwortlichen nicht zur Rechenschaft gezogen", schrieb die Menschenrechtsorganisation Amnesty International am zweiten Jahrestag, dem 2. März 2018.
Kundgebung vor dem Brandenburger Tor
Am 2. März 2016 waren bewaffnete Männer in das Wohnhaus der Bergbau- und Wasserkraftgegnerin von der indigenen Lenca-Minderheit eingedrungen und exekutierten die 44 Jahre alte Trägerin des Goldman Environmental Prize mit mehreren Schüssen. Zuvor hatte die erklärte Anti-Kapitalistin und Regimekritikerin Morddrohungen erhalten und angegeben, dass die Armee eine Todesliste führe, auf der auch sie stehe. Neben Berta Cáceres, die Mitgründerin und Koordinatorin der Indigenenorganisation COPINH war, wurden 2016 in der mittelamerikanischen Nation 13 weitere Umwelt- und Landrechts-Aktivisten ermordet, so die NGO "Global Witness" in ihrem Jahresreport.
In Berlin hat eine Solidaritätsgruppe zu einer Gedenkkundgebung vor dem Brandenburger Tor aufgerufen, am heutigen Freitag ab 15 Uhr wollen die Aktivistinnen und Aktivisten ihre "Solidarität mit den Kämpfen um Land und Selbstbestimmung in Lateinamerika" zum Ausdruck bringen. Lateinamerika führe die weltweite Statistik ermordeter Umweltaktivisten an, 2017 seien knapp 200 ermordet worden, die Ursache der "Verfolgung und Kriminalisierung in den Ländern Lateinamerikas sind identisch: Extraktivismus, Privatisierungen, Landraub und ein anhaltender Kolonialismus", so der Demonstrationsaufruf. (bb)
Foto: Comisión Interamericana de Derechos Humanos, CC BY 2.0