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Gebürtiger Kubaner wird mit "Spiegel"-Cover weltbekannt

Das Cover von "Der Spiegel" hat der kubanische Künstler Edel Rodríguez gestaltet, der in den USA lebt. Foto: Twitter/Edel Rodríguez/@SPIEGEL_Medien.
Das Cover von "Der Spiegel" hat der kubanische Künstler Edel Rodríguez gestaltet, der in den USA lebt. Foto: Twitter/Edel Rodríguez/@SPIEGEL_Medien.

Das aktuelle Cover des "Spiegel" sorgt für Aufsehen: Auf dem Bild ist US-Präsident Donald Trump zu sehen, der, in einer Hand ein blutverschmiertes Messer, mit der anderen triumphierend den abgeschnittenen Kopf der Freiheitsstatue hoch hält. Daneben hat das Nachrichtenmagazins, klein gehalten, zwei Worte gestellt: "America First".

Das Bild stammt von dem 1971 auf Kuba geborenen US-Künstler Edel Rodríguez, der 1980 mit seinen Eltern in die USA floh. Es war die Massenflucht von Mariel, einem Hafen unweit Havannas, die seinerzeit weltweit für Aufsehen sorgte. Insgesamt 125.000 Kubaner kehrten ihrer Heimat den Rücken in der Hoffnung, in den USA ein neues Leben zu beginnen. Mit Edel Rodríguez nimmt ausgerechnet ein ehemaliger Flüchtling die immigrantenfeindliche Politik von Trump aufs Korn.

Satirische Anspielung auf den Islamischen Staat

Der spanischen Tagezeitung "El País" gegenüber hat der Künstler jetzt erklärt, dass die USA ein Land der Einwanderung sei. Das sei ihm sehr wichtig. Trump wolle diese Idee "enthaupten". Die provokative Zeichnung ziehe bewusst eine satirische Parallele zwischen Islamischem Staat und Trumps Extremismus. Der Tumult, den das "Spiegel"-Cover hervorgerufen habe, schockiere ihn etwas, sagt Rodríguez. Er war von 1994 bis 2008 Art Director der kanadischen und der lateinamerikanischen Ausgabe des "Time"-Magazins (im Oktober 2016 zeichnete er für das Trump-Cover von "Time" mit dem Titel "Total Meltdown").

Viele Menschen seien offenbar nicht dazu in der Lage, Bilder als eine Form der Kommunikation zu begreifen. Seine Freiheitsstatue stelle keinen Menschen dar, es sei einfach nur eine Statue. In ihr fließe kein Blut, denn sie sei ja aus Eisen - alles künstlerische Ausdrucksweise. Zu den Einflüssen von Edel Rodríguez zählen Pablo Picasso, Henri Matisse und Joan Miró.

"Spiegel" beruft sich auf "Verteidigung der Demokratie"

Dem "Spiegel" werden heftige Vorwürfe gemacht: Das Titelbild lasse es an Respekt gegenüber den Opfern des Islamischen Staates vermissen, heißt es zum Beispiel. Andere wiederum kritisieren, dass das Cover Trump in die Karten spiele und das politische Klima noch weiter anheize. "Spiegel"-Chefredakteur Klaus Brinkbäumer dagegen spricht von der Verteidigung der Demokratie in schwierigen Zeiten.

Edel Rodríguez erzählt "El País", die schärfsten Anfeindungen erhalte er von Kubanern aus Miami. Hier lebte der Künstler, bis er zum Studium nach New York ging. Er sei doch ein Kommunist und hätte damals im Meer ertrinken sollen. Dabei gebe es keinen größeren Antikommunisten als ihn. Wenn er heute muslimische Familien sehe, die unter Trumps Entscheidungen litten, so erinnere ihn das an seine Kindheit, als Fidel Castro die Kubaner ebenfalls gespalten habe.

Kuba lässt den Künstler bis heute nicht los

Mit seinem Heimatland Kuba hat sich der Künstler in vielen Zeichnungen für Zeitschriften auseinander gesetzt. Obwohl Rodríguez ein erklärter Gegner des Regimes ist, wurde ihm vor zwei Jahren in Havanna eine Ausstellung in der "Casa de las Américas" gewidmet, die sein vielseitiges Schaffen vorstellte.

Sein großer Traum: Eines Tages ein Cover zu entwerfen über den Einzug der Demokratie auf Kuba. Darauf zu sehen: Nationalheld José Martí. Erst einmal aber liefert Donald Trump weiterhin reichlich Stoff für bissige Karikaturen. Auf dem "Spiegel"-Cover trägt der US-Präsident übrigens staatsmännisch Anzug. Das Original war dem Nachrichtenmagazin offenbar dann doch zu brisant: Trump im Henkersgewand des Islamischen Staates. (bs)

Foto: Twitter/@SPIEGEL_Medien.

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