Bischöfliche Aktion Adveniat e.V.
Venezuela |

Geberkonferenz für Venezuela: Zusagen über 120 Millionen Euro

Bei einer Solidaritätskonferenz für Venezuela in Brüssel wurden 120 Millionen Euro für venezolanische Flüchtlinge zugesagt. EU-Außenbeauftragte Federica Mogherini warnt vor gravierenden Folgen einer möglichen "Gebermüdigkeit". 

(Symoblbild) Federica Mogherini auf Pressekonfernez in Estland. Foto: Federica Mogherini, Estonian Foreign Ministry, CC BY 4.0

Eine zweitägige Solidaritätskonferenz für Venezuela hat Zusagen von 120 Millionen Euro eingeworben. Die EU-Außenbeauftragte Federica Mogherini warnte am Dienstag in Brüssel vor einer "Gebermüdigkeit". Die Versorgungskrise in Venezuela könnte sich rasch auf Stabilität, Frieden und Sicherheit in der Region auswirken. "Wenn wir heute nicht spenden, werden wir aus humanitärer und wirtschaftlicher Sicht in einem Jahr unter Umständen mit teuren Konsequenzen konfrontiert sein", so Mogherini.

Hilfe für Nachbarstaaten 

Mit den Hilfszusagen sollen laut EU-Angaben besonders Nachbarstaaten unterstützt werden, die 85 Prozent der 4,5 Millionen venezolanischen Flüchtlinge aufgenommen hätten. Geografisch sei Südamerika weit von Europa weg, "aber sozial und kulturell sehr nah", sagte Mogherini. Die EU und ihre Mitgliedstaaten gehörten zu den wichtigsten Gebern humanitärer Hilfe in Venezuela.

Insgesamt nahmen an der zweitägigen Solidaritätskonferenz in Brüssel 120 Delegationen teil. Darunter waren nicht nur EU-Institutionen und -Mitgliedstaaten, sondern auch UN-Organisationen und Nichtregierungsorganisationen. Zu den Veranstaltern gehörten neben der EU auch das UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR und die Weltflüchtlingsorganisation IOM. Sie begrüßten den sogenannten Quito-Prozess, wo Staaten Lateinamerikas und der Karibik über den Umgang mit der Flüchtlingskrise in Venezuela beraten. Demnächst soll es ein Treffen der "Freunde des Quito-Prozesses" geben. Daran wollen auch UNHCR, IOM und EU teilnehmen.

Einwohner gegen Flüchtlinge 

Die Diakonie Katastrophenhilfe forderte, dass humanitäre Hilfen nicht nur die venezolanischen Flüchtlinge, sondern auch deren Aufnahmestaaten unterstützen müssten. Es gelte, "eine Konkurrenzsituation zwischen den Flüchtlingen aus Venezuela und der Bevölkerung der Aufnahmestaaten zu verhindern", so die Diakonie-Referentin für Lateinamerika und die Karibik, Daniela Simm, am Dienstag in Brüssel.

Der Sonderbeauftragte für Flüchtlinge und Migranten aus Venezuela des UN-Flüchtlingshilfswerks UNHCR, Eduado Stein, sprach im Interview mit KNA von einem "Risiko von Fremdenfeindlichkeit", das fast überall anzutreffen sei. Die Ressentiments gegenüber Flüchtlingen nehmen fast in allen Aufnahmeländern stark zu. Die internationale Gemeinschaft müsse handeln, um dieser Entwicklung in den Nachbarländern entgegenzuwirken. 

Daniela Simm betonte indes, dass neben der Krise in Venezuela und den Fluchtbewegungen auch die Probleme in den Aufnahmestaaten wie etwa Kolumbien nicht vergessen werden dürfen. Man müsse fragen, wie die Zivilgesellschaft vor Ort dabei helfen kann, die Unterstützung für den internen kolumbianischen Konflikt und jene für die Flüchtlinge aus Venezuela miteinander zu verzahnen.

KNA 

Weitere Nachrichten zu: Soziales

Cookie Einstellungen

Erforderliche Cookies sind für den reibungslosen Betrieb der Website zuständig, indem sie Kernfunktionalitäten ermöglichen, ohne die unsere Website nicht richtig funktioniert. Diese Cookies können nur über Ihre Browser-Einstellungen deaktiviert werden.

Anbieter:

Bischöfliche Aktion Adveniat e.V.

Datenschutz

Marketing-Cookies werden verwendet, um Besuchern auf Webseiten zu folgen. Die Absicht ist, Anzeigen zu zeigen, die relevant und ansprechend für den einzelnen Benutzer sind und daher wertvoller für Publisher und werbetreibende Drittparteien sind.

Anbieter:

Google Ireland Limited

Datenschutz

Statistik-Cookies dienen der Analyse und helfen uns dabei zu verstehen, wie Besucher mit unserer Website interagieren, indem Informationen anonymisiert gesammelt werden. Auf Basis dieser Informationen können wir unsere Website für Sie weiter verbessern und optimieren.

Anbieter:

Google Ireland Limited

Datenschutz