Frauenmorde um fast 20 Prozent gestiegen
Einer neuen Statistik zufolge ist die Zahl der geschlechtsbedingten Morde an Frauen in Argentinien von Januar bis Oktober diesen Jahres um ein knappes Fünftel angestiegen. Für die Untersuchung wurden unter anderem über 120 Zeitungen ausgewertet. 206 Frauen fielen einem Mann zum Opfer, als Ehefrau, Freundin oder Tochter des Mörders. Als Sonderform des „Feminizids“ werden auch jene Fälle mitgezählt, in denen das Opfer eine Gewalttat oder einen Mord zu verhindern versuchte und dabei selbst das Leben verlor. So enthält die Statistik auch die Namen von zwölf Männern und Kindern. Bei der Zahl der Feminizide liegt die argentinische Hauptstadt mit 72 Fällen mit deutlichem Abstand vor Córdoba (19) auf dem ersten Platz.
Auch Kleinkinder unter den Opfern
Beim Blick auf das Alter der Opfer fällt auf, dass sogar Kinder, die wenige Jahre alt waren, umgebracht wurden. Am stärksten betroffen war die Gruppe von Frauen im Alter von 19 bis 30 Jahren, mit 74 Morden. Was die Täter betrifft, so waren 78 von ihnen 31 bis 50 Jahre alt, es folgen jene der Altersgruppe 19 bis 30 Jahre (66). In den meisten Fällen bestand zwischen dem Täter und der ermordeten Frau eine enge persönliche Verbindung. 76 Männer waren Ehemann oder Partner ihres Opfers. 56 Morde wurden mit einer Schusswaffe begangen, 41 mit einer Stichwaffe, und in 38 Fällen starb das Opfer an Schlägen. In der langen Liste an Abscheulichkeiten kommen auch Vergiftung und Erstickung vor.
Der Bericht belegt, dass Gewalt gegen Frauen weiterhin ein schwerwiegendes gesellschaftliches Problem ist, nicht nur in Argentinien. Große Bedeutung kommt daher der Prävention und der Sensibilisierung für das Thema zu. (bs)
Quelle: Adital