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Kolumbien |

Forscher entdecken 93 neue Arten in ehemaligen Farc-Gebieten

Blütenpracht im amazonischen Tiefland von Kolumbien. Foto (Symbolbild): Adveniat/Achim Pohl
Blütenpracht im amazonischen Tiefland von Kolumbien. Foto (Symbolbild): Adveniat/Achim Pohl

2016 startete mit „Colombia-Bio“ ein Programm für wissenschaftliche Expeditionen. Von diesen wurden inzwischen elf abgeschlossen. Die Forscher entdeckten insgesamt 93 neue Arten. Das wissenschaftliche Projekt, an dem verschiedene Institutionen und Universitäten beteiligt sind, liegt im Interesse des kolumbianischen Staates. Ziele sind die Erforschung, Erhaltung und Nutzung der Biodiversität. Kolumbien verfügt über die zweitgrößte Artenvielfalt an Tieren und Pflanzen weltweit hinter Brasilien. Die Biodiversität soll einen Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung Kolumbiens liefern.

Forscher stießen auf vier Arten, die als ausgestorben galten

Zu Beginn des Projekts 2016 betrug die Zahl der Wissenschaftler über 300, im Laufe der Zeit stieg sie kontinuierlich an. Die bislang elf Expeditionen erfassten über 500.000 Arten, von denen vier bis dahin als ausgestorben gegolten hatten. 131 Arten sind endemisch, kommen also ausschließlich in Kolumbien vor. 121 Arten gelten als bedroht. Die Wissenschaftler können ihrer Arbeit bislang ohne Einschränkungen nachgehen, auch in Gebieten, die während des Bürgerkriegs von der Farc-Guerilla (Fuerzas Armadas Revolucionarias de Colombia) beherrscht wurden.

Artenreichtum soll für Biotechnologie genutzt werden

Neun Expeditionen stehen noch aus. Insgesamt werden es dann 20 Expeditionen gewesen sein, an denen sich nicht nur kolumbianische, sondern auch Forscher aus dem Ausland beteiligen. Kolumbiens Präsident Juan Manuel Santos erhofft sich von dem Programm auch Impulse für die Biotechnologie. Es gebe nach langen Jahren des bewaffneten Konflikts in verschiedenen Gegenden Kolumbiens noch viele Arten zu entdecken, so Santos. Bei 93 entdeckten Arten wird es nicht bleiben - die Auswertung des gesammelten Materials führt zu immer neuen Funden.

Ausbildung indigener Guides für künftige Expeditionen

In Kolumbiens Amazonasgebiet wurden zudem 40 Angehörige indigener Gemeinden zu wissenschaftlichen Guides ausgebildet. Sie sollen künftige Expeditionen anführen. Forschungseinrichtungen und Universitäten aus aller Welt bekunden großes Interesse, Kolumbiens Biodiversität kennenzulernen. Von den Expeditionen des Programms „Colombia-Bio“ wurden Dokumentarfilme angefertigt, die der öffentliche, von der Regierung finanzierte Fernsehsender Señal Colombia ausstrahlt. (bs)

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