Folkloristische Tänze zu Staatseigentum erklärt
Mit Hilfe von neuen fünf Gesetzen hat der bolivianische Kongress fünf Folkore-Tänzen aus dem Anden-Hochland zu kulturellem Staatseigentum erklärt. Konkret geht es um die Tänze "La Morenada", "Los Caporales", "La Llamerada", "La Kullawada" und "Saya Afroboliviana".
Die bolivianische Regierung unterstellt den Nachbarländern Peru und Chile, sich diese Tänze aneignen zu wollen. Die Gesetzes-Initiative geht auf einen Vorstoß zweier Abgeordnete der regierenden sozialistischen Partei MAS und der oppositionellen Unidad Nacional (UN) zurück, die in ungewohnter Eintracht die Kultur des Landes vor einer "touristischen Ausbeutung" schützen wollen. Im Antrag der Politiker heißt es, die Tänze müssten vor einem Raub der bolivianischen Kultur geschützt werden. Kulturministerin Zulma Yugar erklärte, das neue Gesetz ist eine klare Botschaft an den Rest der Welt, dass diese Tänze innerhalb des nationalen Territoriums verbleiben.
Seit einigen Jahren herrscht in den Anden eine Art "Kulturkrieg". Bolivien wirft seinen Nachbarländern vor, bei Folklore-Festen immer wieder auf Figuren und Tänze zurückzugreifen, die eigentlich aus Bolivien stammen. Damit sollen neue Touristen angelockt werden. (tk)