Feuchtgebiet durch Agroindustrie bedroht
In Paraguay wird das mehr als 1 Millionen Hektar umfassende Feuchtgebiet Ñeembucú durch das unaufhaltsame Vorrücken der Agroindustrie bedroht. In Gefahr sind eine außergewöhnlich reiche Biodiversität und Wasserreserven. Ñeembucú befindet sich im äußersten Südwesten Paraguays.
Produktionssteigerung um jeden Preis
Soziale Bewegungen schlagen Alarm, da die Landwirtschaft nicht nur Wasser aus dem ökosystem umleitet, sondern auch verstärkt Agrargifte einsetzt, vor allem für Reis-Kulturen. Ein Bündnis aus über 20 Organisationen unterschiedlichster Ausrichtung, ob ökologisch oder religiös, kämpft für den Schutz von Ñeembucú. Experten sind sich einig, dass das Vordringen der Agrargrenze zur Zerstörung von Tier- und Pflanzenarten und zur Vergiftung der Umwelt führen. Massenexportgüter wie Soja und Mais machen sich in der Gegend breit. Zur Produktionssteigerung werden immer mehr Dünger und Pestizide eingesetzt, um die stark gestiegene Nachfrage nach Reis zu befriedigen.
Perspektive ökotourismus
Den Unmut der lokalen Bevölkerung ruft auch hervor, dass Reisplantagen ohne Umweltlizenzen arbeiten. Die Bürgerbewegungen fordern eine nachhaltige Entwicklung, welche die Natur schont, unter dieser Voraussetzung wäre auch gegen Tourismus nichts einzuwenden. Zunächst einmal aber muss Ñeembucú zum Naturschutzgebiet erklärt werden - in Paraguay ein gesetzlich nicht ganz einfaches Unterfangen. (bs)
Quelle: Noticias Aliadas