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Europaabgeordnete: Boliviens Regierung leistete Waldzerstörung Vorschub

Delara Burkhardt (SPD) ist eine der jüngsten Abgeordneten im Europäischen Parlament. Die studierte Sozialökonomin beschäftigt sich intensiv mit der Situation im Amazonasgebiet.

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Die SPD-Europaabgeordnete Delara Burkhardt (links) beim "Open Dialogue on Climate Action" im Dezember 2019 in Madrid. Foto: Delara Burkhardt, PES CommunicationsCC BY-NC-SA 4.0

Die 1992 in Hamburg geborene Delara Burkhardt hat der bolivianischen Tageszeitung „Página Siete“ ein Interview zum Thema "Amazonas und Klimaschutz" gegeben, das auf der Website erschien. Im Europäischen Parlament thematisiert sie immer wieder die Verantwortung der europäischen Länder für die Abholzung des tropischen Regenwaldes. Burkhardt setzt sich für ein europäisches Gesetz ein, das sicherstellt, dass keine Produkte wie Fleisch oder Kaffee verkauft werden dürfen, für die Regenwald zerstört wurde. 
 
Sie sei zwar in Schleswig-Holstein, etwa 10.500 Kilometer vom bolivianischen Amazonasgebiet gelegen, aufgewachsen, habe sich aber immer für den Regenwald interessiert, erklärt die Abgeordnete ihr Engagement. Dieser sei für die Regulierung des Weltklimas von entscheidender Bedeutung und enthalte eine große Biodiversität, die größtenteils noch gar nicht erforscht sei. Kürzlich habe eine in der Zeitschrift „Science“ erschienene Studie offengelegt, dass etwa ein Fünftel der Exporte von Soja und Fleisch aus Brasilien in die EU in direkter Verbindung mit der illegalen Abholzung des Amazonas-Regenwaldes stünde, appelliert Burkhardt an die Verantwortung der Europäer für den Regenwaldschutz. 

Medien setzen Amazonasgebiet mit Brasilien gleich 

Burkhardt hielt ihre erste Rede im Europäischen Parlament im vergangenen Jahr zu den Bränden am Amazonas und der Verantwortung, die auch Europa für diese trage. Inzwischen finde eine breite Debatte über das Thema und die zu ergreifenden Maßnahmen statt, sagt die SPD-Abgeordnete. Allerdings habe sich die Berichterstattung über die gewaltigen Waldbrände des Jahres 2019 einseitig auf Brasilien konzentriert, obwohl Bolivien ebenfalls stark betroffen gewesen sei. 
 
Was die Lage vor Ort betreffe, so schränke aktuell die Corona-Pandemie die staatlichen Kontrollen der Abholzung ein, die daher stark zunehme, so Burkhardt. Auch seien viele Umweltschützer ans Home Office gebunden. Umweltverbrechen ließen sich daher wesentlich einfacher begehen, erklärt die Europaabgeordnete. Die Waldbrände seien allerdings kein neues Phänomen, auch vor 2019 habe es in Bolivien immer wieder riesige Waldbrände gegeben. Der Regierung von Ex-Präsident Evo Morales wirft Burkhardt eine Beteiligung hieran vor. Gesetze hätten rückwirkend illegalen Landnahmen ein staatliches Siegel verliehen. Damit sei der Boden bereitet worden für eine beschleunigte Abholzung des bolivianischen Regenwaldes. Bolivien habe zwar die Souveränität über sein Territorium, wie auch Brasilien. Die Souveränität müsse aber im Sinne der gesamten Menschheit ausgeübt werden, so Burkhardt.

bs (páginasiete.bo)

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