Erste "Fahrrad-Bürgermeisterin" in Lateinamerika
Die Fahrrad-Aktivsten veranschlagen den Bedarf an Fahrradwegen in Mexiko-Stadt auf 600 Kilometer. Grundsätzlich hat das Thema in der Hauptstadt in den vergangenen Jahren an Bedeutung gewonnen. So wurde im Juli 2014 ein Mobilitätsgesetz verabschiedet. Der nicht-motorisierte Verkehr sollte in der Stadtplanung stärker gefördert werden. Das Radfahren in der Metropole bleibt gleichwohl gefährlich.
Vorbild für andere lateinamerikanische Metropolen?
Auf dem sechsten Weltfahrradforum, das kürzlich in Mexiko-Stadt tagte, wählten Aktivisten Areli Carreón zur "Fahrrad-Bürgermeisterin" der rund 9 Millionen Einwohner zählenden Hauptstadt. Ein Novum in Lateinamerika. Aufgabe von Areli Carreón ist es, das Fahrradfahren zu fördern und als Vermittlerin zur Stadtregierung zu wirken. Auch wenn es sich um ein symbolisches Amt handelt, versprechen sich die Radfahrer eine Verbesserung ihrer Lage.
Luftverschmutzung und Dauerstaus erzwingen ein Umdenken
Die Gewählte ist bereits seit 20 Jahren aktiv und spricht von einer Veränderung der urbanen Logik, welche das Fahrradfahren bereits bewirkt habe. Vor 20 Jahren hätten sich die Leute über die Aktivisten noch lustig gemacht. Dies hat sich auch dank eines gestiegenen Umweltbewusstseins längst geändert. Fahrradbürgermeisterinnen gibt es bereits in Amsterdam und in Sydney. Die Idee entstand in den Niederlanden und hat die Schaffung eines weltweiten Aktivistennetzwerks zur Förderung des Radfahrens zum Ziel. Bis Mexiko-Stadt ähnlich Fahrrad-freundlich wie Amsterdam wird, ist es freilich noch ein langer Weg. Starke Luftverschmutzung und Dauerstaus sorgen für ein Umdenken. (bs)