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Kolumbien |

Ehemalige FARC-Rebellen stehen vor Gericht

Überall in der Region Catatumbo zu sehen: Graffiti der Guerillagruppen-hier der FARC. (Symbolfoto: Adveniat/Escher)
Überall in der Region Catatumbo zu sehen: Graffiti der Guerillagruppen-hier der FARC. (Symbolfoto: Adveniat/Escher)

Zu Beginn seines Prozesses hat der Chef der ehemaligen "Revolutionären Streitkräfte Kolumbiens" (FARC), Rodrigo Londoño, die Opfer von Übergriffen der Guerilla um Vergebung gebeten. Er werde sich bemühen, das "Unmögliche" zu schaffen, damit sie "die Wahrheit" über das Geschehene erfahren könnten. Die FARC akzeptiere die Verantwortung, die sie trage, fügte Londoño hinzu.

 

Neben dem ehemaligen Anführer müssen sich rund 30 weitere Kommandeure der Rebellen-Organisation vor Gericht verantworten. Wie Londoño erschienen einige ranghohe Ex-Mitglieder in der Hauptstadt Bogotá im Sitz des Sondergerichts für den Frieden (JEP). Andere ließen sich durch Anwälte vertreten oder waren per Video zugeschaltet.

 

Strafnachlass für Geständnis

 

Zunächst wurden die früheren Rebellen-Anführer lediglich mit den Vorwürfen konfrontiert. Sollten sie im Laufe des Verfahrens ihre Taten einräumen, werden ihnen erhebliche Strafnachlässe gewährt. Die Höchststrafe beträgt dann acht Jahre Gefängnis. Uneinsichtige Kämpfer müssen dagegen mit bis zu 20 Jahren Haft rechnen.

 

Doch das JEP kann auch andere Sanktionen verhängen. Beispielsweise ist denkbar, dass ehemalige FARC-Chefs ihre Strafen in landwirtschaftlichen Kooperativen verbüßen. Wegen der relativ milden Strafen selbst für schwerste Verbrechen ist das Friedensabkommen in Kolumbien äußerst umstritten.

 

Teil des Friedensvertrags

 

In dem ersten Verfahren geht es um bis zu 8500 Entführungen in den Jahren 1993 bis 2012. Die FARC-Kämpfer verschleppten Tausende Menschen, um mit den Lösegeldern ihren bewaffneten Kampf gegen den Staat zu finanzieren. Insgesamt sollen sie nach Angaben der Staatsanwaltschaft auf diese Weise und mit Drogenschmuggel mehr als 1,25 Milliarden US-Dollar eingenommen haben.

 

Quelle: Deutsche Welle, mak/jmw (rtre, dpa, afp)

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