Drohungen gegen Menschenrechtsaktivisten
Menschenrechtsaktivisten sind in Mexiko systematisch Drohungen ausgesetzt, besonders im Bundesstaat Chiapas. Kürzlich wurde gegen die Aktivistin Margarita Guadalupe Martínez in San Cristóbal de las Casas sogar auf offener Straße eine Morddrohung ausgesprochen. Die katholische Friedensorganisation Pax Christi International hat die Situation in einem Kommuniqué scharf verurteilt. Die Verteidigung der Menschenrechte sei untrennbar mit der Erhaltung und der Entwicklung eines demokratischen Rechtsstaats verbunden. Die bedrohte Aktivistin habe sich hierfür, auch mit ihrer Unterstützung der Arbeit des Centro Fray Bartolomé de las Casas – kurz Frayba – , eingesetzt.
UN-Protest
In dem Kommuniqué werden Mexikos Behörden dazu aufgefordert, die Mitglieder von Frayba wirksam zu schützen. Die Verantwortlichen für die Angriffe auf die Menschenrechtsaktivisten müssten verurteilt und bestraft werden. Auch die Vertretung des Hohen Kommissars der Vereinten Nationen für Menschenrechte in Mexiko hat die Drohungen scharf kritisiert.
Polizeischutz für Familie
Margarita Guadalupe Martínez war aus ihrem Heimatort Comitán de Domínguez nach San Cristóbal de las Casas übergesiedelt - nach Anschuldigungen gegen Polizeivertreter schien dies ratsam. Polizei war im November 2009 in ihr Haus eingedrungen. Im Februar diesen Jahres wurde die Menschenrechtsaktivistin dann entführt: ziehe sie ihre Anschuldigungen nicht zurück, werde sie sterben, drohten die Gewalttäter. Im März forderte die Interamerikanische Menschenrechtskommission schließlich Sicherheitsmaßnahmen. Seither bewacht die Polizei von Chiapas rund um die Uhr Margarita und ihre Familie. (bs)
Quelle: www.alcnoticias.net