Dokumente aus Diktatur-Archiv gestohlen
In Uruguay haben Unbekannte aus einem Archiv Dokumente aus der Zeit der Militärdiktatur gestohlen. Betroffen ist laut uruguayischen Medienberichten von Mittwoch, 30. März 2016, ein auf forensische Untersuchungen spezialisiertes Institut. Das entwendete Material sei für die Aufklärung von Fällen vermisster und verschwundener Menschen benötigt worden.
Die Linksregierung von Staatspräsident Tabare Vazquez hatte 2015 eine Arbeitsgruppe ins Leben gerufen, die bislang unbekannte Verbrechen gegen die Menschlichkeit ans Licht bringen und aufklären soll. Die katholische Kirche in Uruguay unterstützt diese Aufklärungsarbeit.
Während der Militärdiktatur (1973 bis 1985) in Uruguay wurden Tausende Menschen verfolgt, festgenommen und gefoltert. Die Militärs verhafteten zunächst Anhänger der Kommunisten, Gewerkschafter, Studenten und später auch viele Kirchenmitarbeiter. Bis heute ist der Verbleib von rund 200 Regimegegnern ungeklärt. Bislang wurden nur wenige Gerichtsverfahren gegen Ex-Militärs geführt, die das Oberste Gericht vom Amnestiegesetz ausgeschlossen hatte.
Quelle: KNA, Foto: Erich Ferdinand,CC BY 2.0.