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Die guten Geschäfte spanischer Luxushotels in Kuba

Das von Donald Trump reaktivierte Helms-Burton-Gesetz, mit dem das US-Embargo gegen Kuba verschärft wird, bedroht den Erfolg spanischer Hotelketten in Kuba. Aber haben die Kubaner überhaupt etwas von diesen Einnahmen?

Das US-Embargo bedroht den Erfolg spanischer Hotels in Kuba. Foto: picture-alliance/AP Photo/I. Francisco

Spanische Hotelketten sind in Kuba überaus aktiv. Mit der Entscheidung von US-Präsident Donald Trump, Artikel 3 des Helms-Burton-Gesetzes zu reaktivieren und damit die Sanktionen gegen Kuba zu verschärfen, gerieten vor wenigen Wochen auch europäische Unternehmen in die Schusslinie des Konflikts. Sowohl die spanische Regierung als auch die Europäische Union erklärten sich umgehend solidarisch mit den betroffenen Unternehmen aus der Tourismusbranche, die geradezu exemplarisch für die europäischen Investitionen und Wirtschaftsinteressen in Kuba stehen. "Die Investitionen der spanischen Hotelbranche in Kuba sind eine Erfolgsgeschichte", sagt Álvaro Pacheco, Sprecher der spanischen Hotelkette Barceló Group gegenüber der Deutschen Welle. Barceló ist eine der drei großen spanischen Ketten, die zusammen den kubanischen Markt dominieren; die anderen sind Meliá Hotels International und die Iberostar Group.

Die Verschärfung der US-Sanktionen bedroht das gute Geschäft der Spanier. Ende Mai kündigte zudem eine Familie von Exil-Kubanern in den USA an, Meliá wegen des Betriebs eines Hotels im kubanischen Ort Cienfuegos zu verklagen, das die Familie vor 60 Jahren nach der kubanischen Revolution durch Enteignung verloren hatte. Auf eine Anfrage der DW wollte sich das spanische Unternehmen nicht äußern. Auch die spanische Hotelkette Iberostar hüllt sich in Schweigen. Nur Álvaro Pacheco von der Barceó-Gruppe äußert sich demonstrativ optimistisch: "Wir sind absolut unbesorgt, was unsere Situation in Kuba betrifft". Außerdem sei der Anteil der Hotels auf Kuba an der gesamten Hotelkette sehr gering, "sollte es doch zu einem Umstand kommen, der zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht vorhersehbar ist". Federico Ferrer Delso, Attaché an der spanischen Botschaft in Havanna, bezeichnet das Helms-Burton-Gesetz als ein "Regelwerk, das darauf abzielt, die kubanische Wirtschaft zu ersticken und der lokalen Bevölkerung zu schaden".

Knappheit nur wenige Meter vom Paradies entfernt

Doch was hat Kuba, was haben die Kubaner von der spanischen Erfolgsgeschichte? Jedes Jahr werden die Strände und Städte von Touristen bevölkert, die einen Luxus genießen, der für Kubaner unerreichbar ist. Die allgemeine Knappheit an Gütern des täglichen Bedarfs ist die kubanische Lebenswirklichkeit, an der das lukrative Touristengeschäft der Spanier anscheinend nichts zu ändern vermag. "Diese Investitionen sorgen für mehr Beschäftigung und für Wissenstransfer", betont der spanische Handelsattaché, Federico Ferrer. Seiner Meinung bietet der Tourismus die beste Lösung an, um den kubanischen Devisenmangel in den Griff zu bekommen. Auch Hotelvertreter Pacheco betont das Potenzial der Umverteilung der Gewinne, die seine Branche generiert durch die Menge des benötigten Personals. Aber: "Es ist nicht unsere Aufgabe als Hotelbetreiber, solche Überlegungen anzustellen", sagt Pacheco. "Wir sind Unternehmer, keine Politiker".

Der spanische Botschaftsangehörige Ferrer betont, dass der massive Zustrom der Touristen ja nicht nur wirtschaftliche, sondern auch soziale Folgen habe. Dabei zieht er eine Parallele zwischen dem Spanien der sechziger Jahre des letzten Jahrhunderts und dem heutigen Kuba. Der touristische Aufschwung habe auch einen sozialen Wandel in dem iberischen Land bewirkt, das zuvor in einer strengen katholischen Diktatur verankert war. Die Wirtschaft habe sich verändert und in gewisser Weise auch zur Veränderung des Landes beigetragen. "Ich denke, das Beispiel kann auch für Kuba gelten", sagt der spanische Handelsvertreter. Die spanische Hotelbranche als politischer Entwicklungshelfer? Auf die Frage, welchen sozialen Wandel die spanische Hotelbranche denn in Kuba anstößt, antwortet Ferrer: "In den Geschäftsgewohnheiten".

Quelle: Deutsche Welle, Autor: Enrique Anarte

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