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Peru |

Der Geheimcode von Machu Picchu

Ohne Zweifel ist Machu Picchu eines der verblüffendsten Bauwerke der Inkas und eine der wichtigsten Kulturstätten der Welt. Die um das Jahr 1450 auf einer Felsspitze mitten im Dschungel errichtete heilige Stadt ist nicht nur einmal entdeckt worden - und birgt noch immer Geheimnisse, die gelüftet werden wollen.

Entdeckung und Plünderung

Die Mehrzahl der Wisschenschaftler nennt noch heute den US-Amerikaner Hiram Bingham als Wiederentdecker der archäologischen Stätten von Machu Picchu. Der Historiker Bingham stieß während einer Südamerika-Expedition im Juli 1911 auf die Ruinen der heiligen Stadt der Inkas. In den darauffolgenden Jahren legten er und sein Team weite Teile der damals vom Dschungel überwucherten Bauten frei.

Doch schon 44 Jahre bevor Bingham diesen Ort stolz der Weltöffentlichkeit als seine Entdeckung präsentierte, war der deutsche Abenteurer Augusto Berns auf die Ruinen gestoßen. Berns war ein Goldsucher und Unternehmer und besaß eine Schürflizenz für genau jenes Gebiet, auf dem sich die heilige Stadt der Inkas befindet. Er soll diese Schürflizenz sehr wörtlich genommen haben: Man geht heute davon aus, dass Berns viele Goldschätze, Fundstücke aus Silber und andere wertvolle Stücke an Universitäten und Museen in Europa verkauft haben soll - mit Billigung der peruanischen Regierung, die am Gewinn beteiligt worden war.

Der geheime Code von Machu Picchu

Eine recht frische Entdeckung präsentierte vor etwa einem Monat in Lima der peruanische Forscher, Künstler und Soziologe Zadir Milla Euribe. Dabei geht Milla vor allem der Semiotik der andinen Kultur nach.

Laut Milla steckt das gesamte Gebiet des Inka-Heiligtums Machu Picchu voller kultureller und spiritueller Bedeutung. Alle Stätten und Komplexe der Stadt, Bauwerke und Zitadellen haben auf dieser Ebene sowohl einen Bezug untereinander als auch zur natürlichen Umgebung und bilden kulturelle Vorstellungen des Inkareiches ab. Der archäologische Charakter von Machu Picchu könne nicht auf die Bauten der Inka-Kastelle reduziert werden, so der Forscher. Milla geht davon aus, dass der gesamte Raum mit kultureller Symbolik belegt ist. Auch die Natur, die das heutige UNESCO-Weltkulturerbe umgibt, ist in diese Matrix mit inbegriffen.

Auf einer Konferenz stellte Zadir Milla seine Forschungsergebnisse vor und erklärte, dass der Code von Machu Picchu das Auffinden von mehr als 80 landschaftlichen und architektonischen Kultstätten ermögliche sowie die Suche nach Monolithen ermögliche.

Bedrohtes Weltkulturerbe

Die faszinierenden Forschungsergebnisse von Zadir Milla dürften den jetzt schon riesigen Touristenstrom zum Machu Picchu eher noch anwachsen lassen. Bereits jetzt ist die Zahl der Besucher größer, als die Stätte es verkraften kann. Mangelnde Wegmarkierungen und Besucher, die auf eigene Faust nach heiligen Stätten des Gesamtkomplexes Machu Picchu suchen, können zur Zerstörung von Stätten suchen, die von Archäologen bisher noch nicht untersucht worden sind. Auch der Kulturtourismus ist hierbei keine Ausnahme.

Autor: Norberto Ovando in Adital; deutsche Bearbeitung: Bettina Hoyer

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