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Kolumbien |

Departamento Chocó protestiert gegen Staatsversagen

In diesem Armenviertel in Quibdó leben die Bewohner unter prekären Bedingungen. Foto: Adveniat/Escher.
In diesem Armenviertel in Quibdó leben die Bewohner unter prekären Bedingungen. Foto: Adveniat/Escher.

Im ärmsten Departamento Kolumbiens legt ein ziviler Generalstreik seit mehreren Tagen das öffentliche Leben und die Wirtschaft lahm. Auch ein vorläufiges Übereinkommen zwischen Zentralregierung in Bogotá und Vertretern der im Westen des Landes gelegenen 500.000 Einwohner zählenden Chocó-Region konnte die Protestmaßnahmen wie Straßenblockaden und Arbeitsniederlegungen nicht beenden, so die Tageszeitung El Tiempo am Dienstag, 23. August 2016.

Das "Bürgerkomitee für die Rettung und Würde von Chocó" wirft der Santos-Regierung vor, vom "Staat verlassen" zu sein und fordert den Bau von Verbindungsstraßen an Atlantik und Pazifik, neue Krankenhäuser und Gesundheitsstationen. Vorhandene Hospitäler bedürften dringender Sanierung und Ausstattung mit ausreichender Finanzierung, so der Forderungskatalog. Allein auf der Bundesstraße der Landeshauptstadt Quibdó nach Medellín seien wegen schlechter Infrastruktur in sieben Jahren über einhundert Menschen zu Tode gekommen. 62,8 Prozent der Einwohner gelten als arm, 37 Prozent leben in extremer Armut.

Medienberichten zufolge verhungerten zuletzt fünf indigene Kinder mangels staatlicher Hilfen, womit sich die Zahl verhungerter Minderjähriger in 2016 auf 19 erhöht. In Quibdó haben 70 Prozent der Haushalte kein Trinkwasseranschluss. Im Abkommen sicherte die Regierung nach Verhandlungen mit Präfektur, Bürgermeistern und Bürgerkomitee mehr Geld für Straßenbau und Gesundheit zu. Innenminister Guillermo Rivero und Komiteesprecher Antonio Andrade zeigten sich zufrieden. Noch fehle eine schriftliche Einigung. Am heutigen Mittwoch, 24. August 2016 werde entschieden, ob der "Paro Civico" (Bürgerstreik) weitergehe oder nicht. (bb)

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