Demonstration für "Gletscher-Gesetz"?
Argentinische Bürgerversammlungen werden am 29. und 30. September in Buenos Aires vor dem Nationalkongress demonstrieren, um ihre Unterstützung für das sogenannte „Gletscher-Gesetz“ (Ley de Glaciares) zum Ausdruck zu bringen. Das Gesetzesprojekt war im Mai diesen Jahres im Parlamentsausschuss für natürliche Ressourcen und Bergbau erörtert worden. Argentiniens Abgeordnetenhaus hatte dem Gesetz bereits am 11. August zugestimmt, nun ist der Senat an der Reihe.
Ziel des Gesetzes ist es, Regeln sowohl für den Schutz der Gletscher als auch angrenzender Gebiete festzulegen. Da die Gletscher strategische Wasserreserven darstellen, sollen in bestimmten Regionen Bergbau- und Erdölaktivitäten verboten werden. Die Aktionen der Demonstranten werden den Kampf gegen die Umweltverschmutzung thematisieren, ebenso wie die Plünderung öffentlicher Güter, wie eben des Wassers. Mit dem Protest soll vor allem dem Druck begegnet werden, den Bergbauunternehmen in den vergangenen Tagen durch eine Medienkampagne aufgebaut haben. Sie wollen die Senatoren dahingehend beeinflussen, dem Gesetz ihre Zustimmung zu versagen.
Kritiker weisen darauf hin, dass die Förderung von Rohstoffen in den ökologisch sensiblen Gletscherregionen der Anden verheerende und unumkehrbare Folgen habe. In einer von über 100 Organisationen und Verbänden getragenen Erklärung, die den Senatoren übergeben wurde, heißt es, weltweit bestehe Konsens über den fundamentalen Wert der Gletscher als Süßwasserspeicher. (bs)
Quelle: Adital