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Kolumbien |

Cauca: Präsident ordnet Strafverfolgung von Indigenen an

Der kolumbianische Präsident Juan Manuel Santos hat gestern angekündigt, strafrechtlich gegen Indigene vorzugehen, die zur Vertreibung der Armee aus den indigenen Territorien in der Region Cauca aufgerufen haben oder sich an diesen Aktionen beteiligen.

Gestern hätten nach Angaben der Nachrichtenagentur TeleSur rund 5.000 Indigene die in der Kleinstadt Toribio (Provinz Cauca) stationierten ca. 100 Soldaten von ihrem Stützpunkt auf dem Hügel Berlin vertrieben. Santos bezeichnete die Aktionen als „inakzeptabel“ und kündigte eine Verstärkung der Truppen an. „Als Präsident aller Kolumbianer verurteile ich dieses Vorgehen aufs Schärfste und rufe entschieden dazu auf, diese Kampfhandlungen einzustellen“, so der Präsident weiter.

Bewaffnete Akteure sollen indigene Territorien verlassen

Die indigene Bevölkerung hatte als Reaktion auf die fortgesetzten Kämpfe zwischen den Revolutionären Streitkräfte Kolumbiens FARC und der Armee auf ihren Territorien eine Entmilitarisierung ihrer Gebiete sowie die Einhaltung der ihnen verfassungsgemäß zustehenden Autonomierechte gefordert. Zudem wollen sie sich selbst durch die Indigene Wache aus den lokalen Gemeinden schützen, da Polizei und Militär dieser Aufgabe nicht gerecht geworden seien, heißt es in Erklärungen des Zusammenschlusses der Indigenen Räte der Rergion, ACIN.

Die Indigenen hatten bereits vor Tagen friedlich damit begonnen, mobile Stützpunkte der Armee abzubauen. Die Soldaten hätten zugesehen und die Sandsäcke anschließend wieder aufgeschichtet, berichteten lokale Medien, Gewalt habe es keine gegeben. Gleichzeitig hatten Indigenenvertreter Kommandanten der FARC aufgesucht, um sie zum Verlassen der Territorien aufzufordern. Santos hatte eine Entmilitarisierung der Region bei einem Ortsbesuch vergangene Woche abgelehnt. Auch die FARC habe, so ACIN, ihren Rückzug vom Abzug der Armee abhängig gemacht.

Indigenenrat fordert Friedenslösung für die Region

Die indigenen Bewohner hatten allen bewaffneten Kräften ein Ultimatum zum Truppenabzug gestellt, das gestern auslief. Nach lokalen Presseberichten stürmten mit Macheten bewaffnete Indigene den Hügel Berlin und trugen die Soldaten samt Ausrüstung und Verpflegung nach Toribio. Die Soldaten hätten Tränengas eingesetzt, von Schüssen wurde jedoch nicht berichtet. Der Sprecher des Indigenenrats ACIN, Feliciano Valencia hatte wiederholt erklärte, bei den Vertreibungen solle niemand verletzt werden, aber man halte den Krieg nicht länger aus „Alle bewaffneten Kräfte sollen von hier verschwinden und uns unseren Frieden schaffen lassen“. Auch Todd Howland, Menschenrechtsbeauftragter der UN, zeigte sich nach einem Ortsbesuch am 13. Juli erschüttert und forderte eine friedliche Lösung des Konflikts. (bh)

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