Caracas will Vermittlung der UN im Grenzstreit mit Guyana
Im aufgeflammten Grenzstreit zwischen Venezuela und Guyana hat Präsident Nicolás Maduro die Vereinten Nationen um Vermittlung angerufen. Wie die Nachrichtenagentur Reuters am Dienstag berichtet, habe der linke Staatschef UN-Generalsekretär Ban Ki-moon bei einem persönlichen Treffen in New York zu Wochenbeginn um das "sofortige Einsetzen einer Kommission" gebeten.
Der Konflikt um die Grenzziehung, der so alt ist wie die beiden südamerikanischen Nachbarstaaten selbst, solle jetzt "diplomatisch kanalisiert werden", so Maduro auf einer Pressekonferenz in den USA. Venezuelas "Diplomatie des Friedens" schlage darum ein Treffen zwischen Maduro und dem 2015 ins Amt gewählten Präsidenten Guyanas, David Granger, vor. Das Aufeinandertreffen soll laut Maduro, der seinen Amtskollegen für die Spannungen verantwortlich macht, im September stattfinden.
Der alte Grenzkonflikt ist neu aufgebrochen, nachdem Guyana der US-Ölfirma ExxonMobil auf dem von Venezuela beanspruchten Territorium im Westen des Esequibo-Flusses Förderlizenzen für Erdöl erteilt hat. Das Gebiet, auch bekannt als "Guayana Esequibo", umfasst rund 75 Prozent des Staatsgebiets der einzigen englischsprachigen Nation in Südamerika. Die aktuelle Grenzziehung besteht seit 1899, wird jedoch von Venezuela nicht anerkannt. (bb)