Britischer Geistlicher wegen Umweltaktivitäten ausgewiesen
Peru weist einen britischen Missionar wegen seiner Umweltaktivitäten im Amazonasgebiet aus. Der Ordensgeistliche Paul McAuley habe die öffentliche Ordnung des Landes gestört, begründete das peruanische Innenministerium am Montag (Ortszeit) die Ausweisung. Die peruanische Gesetzgebung verbiete Ausländern, an politischen Aktionen teilzunehmen. McAuley muss das Land bis Donnerstag verlassen.
Die Kirche, religiöse Gemeinschaften, soziale Bewegungen und Umweltschutzvereinigungen in Peru kritisierten den Beschluss. Auch der Oppositionspolitiker Ollanta Humala sprach sich gegen die Ausweisung des 62-Jährigen aus.
Die Regierung hatte die Ausweisung des katholischen Geistlichen am 1. Juli verkündet und ihm eine Frist von sieben Tagen zum Verlassen des Landes eingeräumt. Sie wirft dem Ordensmann der Schulbrüder vor, unter dem Deckmantel des Umweltschutzes gegen Vorhaben der Regierung im Amazonasgebiet zu protestieren. Aus demselben Grund läuft auch gegen andere katholische Geistliche ein Ausweisungsverfahren.
McAuleys kündigte an, über seine Anwälte rechtliche Schritte gegen die Nichtverlängerung seiner Aufenthaltserlaubnis einzuleiten. Bereits während seines Einsatzes gegen die Ausbeutung des Amazonas reichte er Klagen beim Verfassungsgericht in Peru ein. So verlangte er unter anderem, dass gegen das argentinische Unternehmen Pluspetrol wegen Verschmutzung durch Erdöl vorgegangen wird.
McAuley lebt seit mehr als 30 Jahren in Peru, wo er zunächst in einem Armenviertel der Hauptstadt Lima eine Schule aufbaute. Vor rund zehn Jahren übernahm er im peruanischen Amazonasgebiet eine neue Mission. Seither setzt er sich nicht nur für die Rechte der Ureinwohner ein, sondern auch für den Schutz des Urwalds. 2006 gründete er den gemeinnützigen Umweltschutzverein. Dieser befasste sich in den vergangenen Wochen mit einem Waldgesetz, das die Nutzung des Regenwaldes für Monokulturen vorsieht.
Quelle: kna