Breite Allianz gegen Abholzung des Regenwaldes
Vertreter aller großen Glaubensgemeinschaften und der Indigenen-Verbände haben die "Interreligiöse Initiative zum Schutz der tropischen Wälder" in Peru gestartet. In einer gemeinsamen Erklärung vom Mittwoch zeigen sie sich besorgt darüber, dass die Abholzung des Regenwaldes fortschreite. Die Folgen würden in Form von extremen Klimaereignissen und der Zerstörung der Lebenswelten der indigenen Völker bereits sichtbar, heißt es weiter.
60 Prozent der Oberfläche Perus liegt im Amazonasgebiet, 8.000 Quadratkilometer Wald hat Peru allein im letzten Jahr verloren. Der katholische Bischof Alfredo Vizcarra aus dem Amazonas-Vikariat Jaen kritisierte: "Lastwägen mit Baumstämmen aus dem Wald fahren an uns vorbei, oder neue Siedlungen werden geschlagen". Der peruanische Staat sollte die Wälder als Schutzgebiet ausweisen und die indigenen Völker als dessen Wächter einsetzen, forderte Vizcarra. Lizandro Cauper, Vorsitzender des peruanischen Indigenen-Dachverbandes AIDESEP, würdigte das gemeinsame Vorgehen. "Für uns Indigene ist dieses Initiative eine Chance für neue Wege der Zusammenarbeit, um die Natur zu schützen", sagte er.
Guillermo Bronstein, Vertreter der jüdischen Gemeinde Perus, wies auf die Bedeutung des jüngsten Besuches von Papst Franziskus hin. Dieser hatte das peruanische Amazonasgebiet im Januar 2018 besucht und sich vehement für den Schutz des Regenwaldes ausgesprochen. "Der Papst hat vielen Peruanern geholfen, ihre religiösen Wurzeln und die damit verbundenen Werte wieder zu entdecken", sagte Bronstein. "Daraus ist bei vielen ein großer Hunger danach entstanden, dass bestehende Gesetze wirklich eingehalten werden; das wird grundlegend sein für die Rettung des Regenwaldes".
Die "Interreligiöse Initiative zum Schutz der tropischen Wälder" wurde vom Umweltprogramm der Vereinten Nationen lanciert und wird von Norwegen finanziert. Vor zwei Wochen startete die Initiative auch in Kolumbien. (KNA)
Aktion "Zukunft Amazonas"
Klimawandel, rücksichtslose Ausbeutung von Rohstoffen, Wasserkraftwerke sowie gigantische Soja-, Zuckerrohr- und Palmölplantagen zerstören die Lebenswelt der ursprünglichen Völker Amazoniens. Deswegen setzt sich Adveniat mit der Aktion "Zukunft Amazonas" besonders für die bedrohten Völker am Amazonas ein.