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Brasilien will zehn Milliarden Dollar für Waldschutz

Brasilien wird auf der am Montag, 2. Dezember 2019, in Madrid startenden Klimakonferenz "COP 25" von den reichen Industrieländern einen Milliardenbetrag für den Schutz des brasilianischen Waldes einfordern.

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Dichter Amazonas-Urwald im Distrikt Roraima, Brasilien. Foto: Adveniat/Jürgen Escher

Brasilien stünden "mindestens 10 Milliarden Dollar jährlich" aus dem 2015 abgeschlossenen Pariser Klimavertrag zu, sagte Umweltminister Ricardo Salles am Freitag, 29. November 2019 (Ortszeit), der Zeitung "Folha de S. Paulo". Das Abkommen sieht jährliche Zahlungen der Industrieländer von 100 Milliarden Dollar für den Umweltschutz vor. Brasilien erhalte laut Salles 60 Prozent seiner ursprünglichen Vegetation, im Amazonas seien gar 80 Prozent bewahrt.

Zwei Drittel des Amazonaswaldes liegen auf brasilianischem Gebiet. Seit 2012 nimmt dort die Abholzung zu, zuletzt wurden 10.100 Quadratkilometer innerhalb eines Jahres abgeholzt, 30 Prozent mehr als 2018. Brasiliens Präsident Jair Messias Bolsonaro war dafür scharf kritisiert worden. Für Salles liegt die Verantwortlichkeit jedoch auch bei den reichen Ländern, die für den Schutz des Waldes bezahlen müssten.

Bolsonaro: Ausstieg aus Klimaabkommen bleibt eine Option

"Wir brauchen jetzt die in Paris versprochenen Gelder", so Salles. "Da Brasilien das (weltweite) Vorbild für Nachhaltigkeit ist, haben wir ein Anrecht auf einen großen Anteil der 100 Milliarden. Wenn wir nicht mindestens zehn Prozent davon erhalten, und zwar jedes Jahr, dann stimmt an dieser Berechnung etwas nicht." Bolsonaro hat bereits mehrfach einen Ausstieg Brasiliens aus dem Pariser Klimaabkommen angekündigt. Diese Option sei noch nicht vom Tisch, sagte er zuletzt.

Für die Waldbrände, die im Juli und August Hunderttausende Hektar Regenwald im Amazonsgebiet vernichtet hatten, hatte Präsident Bolsonaro Nichtregierungsorganisationen verantwortlich gemacht. Jetzt behauptete er, der US-Schauspieler Leonardo di Caprio hätte sie dafür sogar bezahlt. Beweise legte er nicht vor. Der erneute Angriff Bolsonaros auf Umweltaktivisten folgte unmittelbar auf die Festnahme von vier ehrenamtlichen Feuerwehrleuten vergangene Woche in Pará. Ihnen war Brandstiftung vorgeworfen worden, mit der Absicht, Spenden für den Waldschutz einwerben zu können. Mangels Beweisen wurden sie jedoch wieder freigelassen.

Vorwurf der Umweltschützer: Brasilien behindert die Arbeit von NGOs

Umweltschützer kritisieren Brasiliens Regierung dafür, die Kontrollen der Umweltbehörden in Amazonien verringert zu haben. Zudem behindere die Regierung die Arbeit brasilianischer und internationaler Umweltorganisationen in der Region. Seit Monaten blockiert die Regierung die Arbeit des von Deutschland und Norwegen finanzierten "Amazon Funds" für den Waldschutz. Zudem lehnte man Gelder der G7-Ländergruppe ab.

Ursprünglich sollte die diesjährige Klimakonferenz in Brasilien stattfinden. Bolsonaro hatte die Austragung jedoch abgesagt, da er eine Einmischung in innerbrasilianische Angelegenheiten fürchtete.

Quellen: KNA, AP

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