Brasilien: Landespolizei in Ceará beendet Streik
Militärpolizisten in Rio de Janeiro. Foto (Symbolbild): Adveniat/Jürgen Escher
Nach fast zwei Wochen Streik haben Polizisten der „Policía Militar“ im brasilianischen Bundesstaat Ceará ihre Arbeit wieder aufgenommen. Die Sicherheitsbeamten waren für ihre Forderung nach mehr Lohn und besseren Arbeitsbedingungen insgesamt 13 Tage in den Ausstand getreten, berichtet das brasilianische Nachrichtenportal „G1“ am Montag, 2. März 2020 über das Streikende im Nordosten des Landes. Die „Policía Militar“ ist mit den Landespolizeien in Deutschland vergleichbar.
Die Polizisten hatten den Vorschlag einer Vermittlungskommission angenommen, so „G1“. Der Einigung zufolge werden die Beamten die nächsten zwei Monate nicht mehr auf Einsätze im Landesinneren geschickt, was diese als gefährlich kritisieren. Auch wird der Bundesstaat bis 2022 zusätzliche 495 Millionen Reales (rund 100 Millionen US-Dollar) in Gehälter und Sozialleistungen investieren. Vergangenen Mittwoch war der lokale Senator Cid Gomes in der Stadt Sobral von streikenden Polizisten angeschossen worden. Der Bruder von Ex-Präsidentschaftskandidat Ciro Gomes hatte versucht, mit einem Bagger in eine streikende Polizeiwache einzudringen.
Eine Streikfolge war laut Medienberichten ein drastischer Anstieg von Mordfällen. Wie die Behörde für öffentliche Sicherheit im Bundesstaat berichtet, seien 122 mehr Morde registriert worden als im Vorjahreszeitraum. Die Mordrate sei von durchschnittlich 8,4 Morden pro Tag auf 30,5 Morde hochgeschnellt. Wegen der Sicherheitskrise hatte Brasiliens rechtsextremer Präsident Jair Bolsonaro in dem Bundesstaat den Einsatz des Militärs im Inneren angeordnet und 2.500 Soldaten entsendet. (bb)
