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Bolsonaro: Zerstörung von Amazonien ist "kulturell bedingt"

Brasiliens Präsident Jair Messias Bolsonaro hat die Zerstörung und Brände des Amazonas-Regenwaldes als kulturelles Problem bezeichnet. Es sei deshalb unmöglich das Problem zu stoppen.  Experten warnen indes vor einem Rückgang des brasilianischen Handels aufgrund der Umweltzerstörung.

Bolsonaro sagt das die Brandrodung Amazonas-Gebiet von Brasilien "kulturelle-bedingt" sei. Foto: Adveniat/Jürgen Escher

"Man kann die Abholzung und die Brände nicht stoppen. Das ist kulturell bedingt", sagte Bolsonaro am Mittwoch auf die Frage von Journalisten, welche Maßnahmen er zum Schutz des Waldes treffen werde. Bereits in den vergangenen Monaten hatte der Präsident behauptet, dass Indigene hinter den Waldbränden steckten. Umweltminister Ricardo Salles hatte für Mittwoch Gespräche mit Gouverneuren der Amazonasregion angekündigt, um Maßnahmen zu erörtern.

Salles hatte am Montag die neuesten Zahlen des staatlichen Instituts Inpe für den Zeitraum von August 2018 bis Juli 2019 verkündet. Demnach wurden 9.762 Quadratkilometer Wald vernichtet, 29,5 Prozent mehr als im Vorjahr - der höchste Wert seit 2008. Die Schuld für den Anstieg gab Salles illegalen Aktivitäten von Goldsuchern, Holzhändlern und Bauern, die Staatsland besetzten. Man werde diese Aktivitäten bekämpfen, so der Minister.

Bolsonaro teilt gegen Ex-Umweltministerin aus

Bolsonaro richtete deutlich Worte gegen Marina Silva, die von 2003 bis 2008 Umweltministern von Brasilien war. "Ich habe gestern die Kritik von ihr gehört. Dabei erreichten die illegalen Aktivitäten in Amazonien während ihrer Amtszeit die höchsten Werte", so Bolsonaro. Unter Silva konnte die Abholzung jedoch von rund 28.000 Quadratkilometern im Jahr 2004 auf rund 11.000 Quadratkilometer gesenkt werden. Nicht zuletzt die von ihr eingeführten Kontrollmechanismen ließen die Abholzung bis zum historischen Tiefstwert von 4.000 Quadratkilometern im Jahr 2012 sinken.

Unterdessen warnen Experten vor möglichen Boykotten brasilianischer Produkte aufgrund des negativen Image. Besonders Fleisch-Exporte könnten demnach zurückgehen. Innerhalb der Europäischen Union wurden aufgrund der Zerstörung Amazoniens bereits Stimmen laut, die das im Sommer geschlossenen Handelsabkommens mit der Mercosur-Ländergruppe nicht ratifizieren wollen.  Neben Brasilien gehören dazu Argentinien, Paraguay und Uruguay auch Brasilien angehört.

JL, KNA

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