Bolsonaro setzt Brandrodungen im Amazonas aus
Brasiliens rechtsextremer Präsident Jair Messias Bolsonaro hat überraschend einen viermonatigen Stopp für Brandrodungen im Amazonas-Regenwald erlassen. Ein entsprechendes Präsidialdekret unterzeichnete Bolsonaro am Donnerstag, berichtet die Nachrichtenagentur AP. Wegen seiner Politik im Umgang mit dem Amazonas-Regenwald ist Bolsonaro kürzlich durch internationale Unternehmen und Investoren unter Druck geraten.
Kurz vor dem Rodungsstopp auf Zeit war in dieser Woche eine Studie veröffentlicht worden, derzufolge rund ein Fünftel der brasilianischen Soja- und Rindfleisch-Exporte in die Europäische Union von illegal gerodeten Waldflächen stammen. Mindestens 18 bis 22 Prozent der jährlichen Ausfuhren seien "die Frucht illegaler Entwaldungen", zitiert die Nachrichtenagentur AFP den Studienleiter Raoni Rajão.
Illegale Rodungen fanden laut Studie vor allem im Amazonasgebiet und den Cerrado genannten Savannen im Zentrum Brasiliens statt. Von den betroffenen Flächen würden jährlich knapp zwei Millionen Tonnen Soja in die EU exportiert, heißt es in der Studie. Von den insgesamt 4,1 Millionen jährlich geschlachteten Rindern stammten demnach mindestens 500.000 aus illegal gerodeten Gebieten. 80 Prozent der Landwirte würden sich jedoch an geltende Gesetze halten. (bb)