Bischöfliche Aktion Adveniat e.V.
Bolivien |

Bolivien stoppt Lithium-Projekt mit deutscher Firma

In Bolivien lagern große Mengen Lithium, das unter anderem für Batterien von Elektroautos gebraucht wird. Ein Joint Venture zur Lithium-Gewinnung mit einer deutschen Firma annullierte die Regierung nun überraschend.

Lithium-Gewinnung am Salzsee Uyuni im Südosten Boliviens. Foto: Getty Images, AFP/O, Cozzaglio 

Der Gouverneur des Departements Potosí erklärte, die Regierung von Präsident Evo Morales habe das Projekt per Dekret gestoppt. Er bedauere, dass es zu dieser Situation gekommen sei, so Juan Carlos Cejas, aber "die Zeit wird zeigen, wer wirklich bei seinem Handeln an Potosi gedacht hat".

Das deutsch-bolivianische Gemeinschaftsprojekt war erst vor einem Jahr in Berlin ins Leben gerufen worden. Das Joint Venture des Staatsunternehmens YLB und der baden-württembergischen Firma ACI Systems zielte darauf ab, Lithium aus dem Salzsee Uyuni zu gewinnen - dort werden die weltweit größten Vorkommen des Rohstoffs vermutet. Lithium wird unter anderem zur Produktion von
Batterien für Elektroautos und Smartphones benötigt. 

Dem Abkommen zufolge sollte YLB 51 Prozent der Anteile am Joint Venture halten. Geplant war von 2022 an eine Förderung von 30.000 bis 40.000 Tonnen Lithiumhydroxid im Jahr, mit Investitionen von 300 bis 400 Millionen Euro. Damit ließen sich Hunderttausende E-Autos mit Lithium-Batterien ausstatten.

Lokale Bevölkerung stellt sich quer

Eine Begründung für den Rückzieher der Regierung wurde nicht bekannt gegeben. In Potosí, wo der Salzsee liegt, war es allerdings vor rund einem Monat zu Protesten gegen das Projekt gekommen. Bolivien liefere seine Bodenschätze internationalen Firmen aus, argumentierten die Demonstranten, der lokalen Bevölkerung komme der Lithium-Abbau nicht ausreichend zugute. Auch das chinesische Unternehmen Xinjian TBEA ist in Bolivien wegen des Lithium-Abbaus in der Kritik.

Staatschef Morales steht derzeit auch anderweitig unter Druck. Nach seiner Wiederwahl im Oktober halten die Proteste gegen seine vierte Amtszeit an. Die Opposition spricht von Wahlbetrug und will das Ergebnis nicht anerkennen.

Deutsche Welle, ie/kle (dpa,efe,kna)

Weitere Nachrichten zu: Soziales, Umwelt

Cookie Einstellungen

Erforderliche Cookies sind für den reibungslosen Betrieb der Website zuständig, indem sie Kernfunktionalitäten ermöglichen, ohne die unsere Website nicht richtig funktioniert. Diese Cookies können nur über Ihre Browser-Einstellungen deaktiviert werden.

Anbieter:

Bischöfliche Aktion Adveniat e.V.

Datenschutz

Marketing-Cookies werden verwendet, um Besuchern auf Webseiten zu folgen. Die Absicht ist, Anzeigen zu zeigen, die relevant und ansprechend für den einzelnen Benutzer sind und daher wertvoller für Publisher und werbetreibende Drittparteien sind.

Anbieter:

Google Ireland Limited

Datenschutz

Statistik-Cookies dienen der Analyse und helfen uns dabei zu verstehen, wie Besucher mit unserer Website interagieren, indem Informationen anonymisiert gesammelt werden. Auf Basis dieser Informationen können wir unsere Website für Sie weiter verbessern und optimieren.

Anbieter:

Google Ireland Limited

Datenschutz