Bischöfe für Verschiebung der Präsidentschaftswahl
Die katholischen Bischöfe im Krisenland Venezuela fordern die Verschiebung der für den 20. Mai geplanten Präsidentschaftswahl. Angesichts der großen humanitären Probleme im Land sei der bevorstehende Wahlgang "nicht legitim", heißt es in einer am Montag, 23. April 2018 (Ortszeit), in Caracas veröffentlichten Erklärung der venezolanischen Bischofskonferenz. Der beginnende Wahlkampf sei weit davon entfernt, eine Lösung für die Krise aufzuzeigen. Stattdessen werde die Lage weiter verschärft, warnen die Bischöfe und fordern eine Verlegung der Wahl ins vierte Quartal 2018.
Die im Land grassierende Hyperinflation verstärke die allgemeine Verarmung und führe zum "Zerfall der Lebensqualität", klagt die Bischofskonferenz. Hinzu komme die Verbreitung von Krankheiten, die wegen der Medikamentenknappheit nicht eingedämmt werden könnten. All dem stehe die Regierung "überraschend gleichgültig" gegenüber. Daher gehe es nicht bloß um eine Wahl, so die Bischöfe, sondern um die Existenz Venezuelas als "freie, brüderliche und demokratische Nation".
Der sozialistische Staatschef Nicolas Maduro tritt bei der Wahl für eine zweite Amtszeit an. Das wichtigste Oppositionsbündnis boykottiert den Urnengang. Etliche lateinamerikanische Länder, aber auch die USA, wollen das Ergebnis der Wahl nicht anerkennen.
Quelle: KNA