Bischöfe fordern von Drogenkartellen Ende der Gewalt
Die mexikanische Bischofskonferenz (CEM) hat die Drogenkartelle zu einem Ende der Gewalt im Lande aufgerufen und zugleich ihre Solidarität mit den Opfern der jüngsten Eskalation der Kämpfe im Bundesstatt Michoacan ausgedrückt. Anlass des in dieser Woche veröffentlichten Schreibens war eine Polizeiaktion in Apatzingan. Dort hatten Sicherheitskräfte einen der meistgesuchten Anführer eines Drogenkartells während eines Gottesdienstes verhaftet. Die Bischöfe riefen dazu auf, den Kampf gegen das organisierte Verbrechen fortzusetzen, wobei jedoch die Menschenrechte und der Respekt vor religiösen Einrichtungen jederzeit gewahrt bleiben müsse.
Nach einem anonymen Hinweis hatten 200 Polizisten und Soldaten die Kirche in der Stadt in West-Mexiko, in der sich mutmaßliche Mitglieder des Drogenkartells aufhielten, umstellt. 32 Kirchenbesucher wurden festgenommen. Mexiko kämpft seit 2006 gegen die mächtigen Drogen-Kartelle. Im Drogenkrieg sind schon mehr als 11 000 Menschen getötet worden.
Die jüngste besorgniserregende Entwicklung ermutigte Bischof Alberto Suárez zu einem eindringlichen Appell: „Es ist Zeit, die Stimme zu erheben und im Namen Gottes zu bitten: Schluss mit dem Morden.“ Die Kirche hatte in einigen Pfarreien der umkämpften Region Präventionsprogramme gestartet und Dealer, die Drogen an Minderjährige verkauften, angezeigt. Dieses Engagement blieb nicht ohne Konsequenz. Zahlreiche Bischöfe und Priester erhielten Morddrohungen. „Sie haben uns gesagt, dass wir aufhören sollen, den Drogenhandel zu verdammen“, so ein Sprecher der Erzdiözese Mexiko-Stadt.
Autor: Tobias Käufer