Bischöfliche Aktion Adveniat e.V.
Mexiko |

Bienen in Gefahr

In Mexiko sind in den vergangenen vier Jahren schätzungsweise 1,6 Milliarden Bienen verschwunden. Dies hat nicht nur Folgen für die Honigproduktion sondern auch für den Prozess der Bestäubung. Expertinnen und Experten sprechen von einer „apokalyptischen“ Situation, wie der Pressedienst Poonal berichtet.

Lateinamerika Adveniat Honig Mexiko Umwelt Naturschutz

Die Bienenart Melipona ist in Mexiko heimisch. Foto: Flickr, CCO 1.0

Die wichtigsten Bestäuber des Ökosystems befinden sich in einer Krise. Zwar seien Bienen nicht die einzige bedrohte Art, allerdings sind sie eine der wichtigsten für das Ökosystem, so Tonatiuh Cruz Sanchez, vom Propolis-Untersuchungslabor der Fakultät für höhere Studien (FES) Cuautitlán der mexikanischen Universität UNAM. Laut dem Experten der UNAM ist der große Rückgang der Bienenpopulationen auf eine Vielzahl von Bedrohungen zurückzuführen. Dazu gehören beispielsweise die Zerstörung ihrer Lebensräume, wie auch der exzessive Gebrauch von Chemie in der Landwirtschaft. Besonders der Einsatz von Glyphosat könnte zu dem Rückgang der Bienenpopulationen beitragen. Cruz erinnert daran, dass der Senat ein Dekret verabschiedet habe, um die Schäden zu verringern, die Bienen durch die Verwendung von Chemikalien erleiden.

Glyphosat als Mitverursacher für das Bienensterben

„Abgesehen davon, dass Glyphosat die Bienen tötet, verwirrt es sie und hindert sie daran, zu ihren Stöcken zurückzukehren. Auch andere Insekten, die für die Bestäubung eine wichtige Rolle spielen, wie Wespen, Schmetterlinge und Käfer, aber auch Vögel wie Kolibris oder Säugetiere wie die Fledermaus sind davon betroffen.“ Gemeinsam mit seinen Kolleginnen und Kollegen arbeitet Cruz an der Erhaltung der heimischen Bienenarten, im besonderen der Meliponas. Diese sogenannten stachellosen Bienen existierten schon weit vor der Ankunft der Spanier. Auch das Wissen um ihre Nutzbarkeit war weit verbreitet. Sie produzieren Honig und Öle für den medizinischen Gebrauch und auch in der Landwirtschaft sind sie von großer wirtschaftlicher Bedeutung. „Sie sind ein althergebrachtes Erbe, das wir schützen müssen, da sie bei der Erhaltung des Ökosystems eine wichtige Rolle spielen können.“, so Cruz. Bisher gibt es in Mexiko kaum Studien zu dem Thema, weshalb die aktuelle Forschung der Expertinnen und Experten der UNAM von besonderer Relevanz ist. „Wir versuchen, die Tradition und das Wissen um das Propolis zu retten und untersuchen im Besonderen die mikrobakterielle Wirkung gegen Viren, Pilze und Bakterien.“

Honig für den Export

Traditionell wird das Propolis der Meliponas zur Behandlung von Wunden, Pilzerkrankungen, Atem- und Verdauungsproblemen, sowie bei Tieren angewendet. Durch ihre Forschung auf dem Gebiet ist die FES Cuautitlán Teil eines größeren Netzwerkes, dem 13 Organisationen mit über 700 Bienenkulturen in den mexikanischen Bundesstaaten Veracruz, Oaxaca, Chiapas, Tabasco und Puebla angehören. In diesem Jahr wollen die Forschenden den Imkerinnen und Imkern die Ergebnisse ihrer Untersuchungen näherbringen, diese ausbilden und über die wirtschaftlichen Vorteile der Meliponas aufklären.

Mexiko ist laut Daten des Ministeriums für Landwirtschaft und ländliche Entwicklung der weltweit sechstgrößte Honigproduzent, und der drittgrößte Exporteur des sogenannten „flüssigen Goldes“. Trotzdem, so bedauert Cruz Sánchez, beträgt der Pro-Kopf-Konsum in Mexiko gerade einmal 100 Gramm pro Jahr. In Deutschland hingegen, neben England Hauptabnehmer mexikanischen Honigs, liegt der Verbrauch bei etwa einem Liter.

Quelle: Poonal, desinformemos; Übersetzung: UNAM DGCS; CC BY-SA 4.0

Weitere Nachrichten zu: Umwelt

Cookie Einstellungen

Erforderliche Cookies sind für den reibungslosen Betrieb der Website zuständig, indem sie Kernfunktionalitäten ermöglichen, ohne die unsere Website nicht richtig funktioniert. Diese Cookies können nur über Ihre Browser-Einstellungen deaktiviert werden.

Anbieter:

Bischöfliche Aktion Adveniat e.V.

Datenschutz

Marketing-Cookies werden verwendet, um Besuchern auf Webseiten zu folgen. Die Absicht ist, Anzeigen zu zeigen, die relevant und ansprechend für den einzelnen Benutzer sind und daher wertvoller für Publisher und werbetreibende Drittparteien sind.

Anbieter:

Google Ireland Limited

Datenschutz

Statistik-Cookies dienen der Analyse und helfen uns dabei zu verstehen, wie Besucher mit unserer Website interagieren, indem Informationen anonymisiert gesammelt werden. Auf Basis dieser Informationen können wir unsere Website für Sie weiter verbessern und optimieren.

Anbieter:

Google Ireland Limited

Datenschutz