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Ausgebauter Panama-Kanal eröffnet

Die "Cosco Shipping Panama" mit 9000 Containern fährt als erstes Schiff in den erweiterten Kanal ein. Foto: picture-alliance/AP Photo/A. Franco.
Die "Cosco Shipping Panama" mit 9000 Containern fährt als erstes Schiff in den erweiterten Kanal ein. Foto: picture-alliance/AP Photo/A. Franco.

Nach neunjährigen Ausbauarbeiten können nun riesige Containerschiffe durch den Panama-Kanal zwischen Atlantik und Pazifik fahren. Als erster Frachter durfte die "Cosco Shipping Panama" in die 82 Kilometer lange Wasserstraße einbiegen. Das chinesische Schiff war für die feierliche Eröffnungszeremonie ausgelost worden. Der Ausbau des Kanals war nötig geworden, weil immer größere Containerschiffe über die Meere fahren. Künftig können Frachter der sogenannten Postpanamax-Klasse mit bis zu 14.000 Containern die Schleusen der Verkehrsader passieren. Bislang wurde nur Schiffen mit maximal 4.400 Containern die knapp achtstündige Passage erlaubt.

An der Eröffnung nahmen Gäste aus aller Welt teil, darunter der frühere US-Präsident Jimmy Carter sowie Präsidenten vieler mittel- und lateinamerikanischer Staaten. Auch der frühere spanische König Juan Carlos reiste an. Panamas Präsident Juan Carlos Varela sagte: "Das ist die Route, die die Welt verbindet."

Die neuen, größeren Schleusen sind nach Angaben der staatlichen Kanalbehörde geeignet für "etwa 98 Prozent aller Containerschiffe derzeit". Mit der Erweiterung des Kanals war 2007 begonnen worden. Eigentlich sollte das Bauprojekt schon im Oktober 2014 abgeschlossen sein, zum 100. Geburtstag des alten Kanals. Soziale Konflikte und finanzielle Streitigkeiten sorgten allerdings für Verzögerungen. Die Kosten schnellten auf umgerechnet fast fünf Milliarden Euro in die Höhe.

Über die Verkehrsader werden Schätzungen zufolge fünf bis sechs Prozent des Welthandels abgewickelt. Durch den Kanal sparen sich Schiffe zwischen Atlantik und Pazifik die sehr lange Route um Kap Hoorn an der Südspitze Chiles.

Schub für Welthandel erhofft

Im Laufe der kommenden zehn Jahren soll das Frachtvolumen auf jährlich 600 Millionen Tonnen anwachsen - doppelt so viel wie bisher. Dadurch sollen sich auch die Milliarden-Einnahmen des Staates Panama durch die Passagegebühren deutlich erhöhen. Gleichzeitig sollen der Welthandel und vor allem dem Handel zwischen Asien und den USA neuen Schub bekommen.

Die Hoffnungen auf steigende Einnahmen werden allerdings von Sorgen über die weitere Entwicklung des Welthandels überschattet. Der niedrige Ölpreis, rückläufige Wachstumsprognosen für die chinesische Wirtschaft und andere Faktor gefährden die erhoffte Entwicklung des Kanalverkehrs. In Nicaragua soll darüber hinaus ein weiterer Kanal entstehen. Außerdem können die Riesen-Containerfrachter, die die Wasserstraße passieren, bislang nur eine begrenzte Zahl von Häfen ansteuern. Die meisten Häfen sind nicht tief genug.

Bei Umweltschützern stieß der aufwändige Ausbau der Fahrrinne auf massive Kritik. Sie sehen die Artenvielfalt im Regenwald und im Gatún-See am Atlantik-Zugang des Kanals gefährdet. Anwohner befürchten zudem eine Versalzung des Sees und damit eine Zerstörung ihrer Lebensgrundlage. Zahlreiche Familien wurden an den Baustellen zwangsumgesiedelt.

Bei einem Unfall abseits der Feierlichkeiten wurden 19 Menschen am pazifischen Ende des Kanals verletzt. Ein Schlepper kollidierte mit einem privaten Schiff, wie die Kanalbehörde mitteilte.

Quelle: Deutsche Welle, ago/kle (dpa, afp, ape, epd), Foto: picture-alliance/AP Photo/A. Franco.

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