Atlas über soziale Konflikte im Amazonas veröffentlicht
Die katholische Kommission für Landpastoral (CPT) in Brasilien und das Panamazonische Kirchliche Netzwerk REPAM haben erstmals einen Atlas über soziale Konflikte im brasilianischen Amazonasgebiet veröffentlicht. In Anwesenheit von Leonardo Ulrich Steiner, Generalsekretär der brasilianischen Bischofskonferenz, des Generalstaatsanwalts Felício Pontes Junior sowie Vertretern des Indigenen-Missionsrates (CIMI) wurde das Buch Ende vergangener Woche der Öffentlichkeit vorgestellt.
Die Publikation soll die zuletzt wieder gestiegenen gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen Indigenen, Bauern, legalem und illegalem Bergbau sowie der Forstwirtschaft anschaulich machen, berichtet das Onlineportal "Nueva Vida". Allein in 2017 seien im Amazonasgebiet (Acre, Amapá, Amazonas, Tocantins, Pará, Rondônia, Roraima, y parte de los estados de Maranhão y Mato Grosso) 47 Menschen als Folge von Landkonflikten ums Leben gekommen, rechnet der Konfliktatlas vor.
"2016 wurden 61 Morde auf dem Land registriert, davon 48 im Amazonasgebiet", wird ein leichter Anstieg der Landkonflikte festgestellt. Die Daten stützen sich auf die Erhebungen zum Jahrbuch über Landkonflikte in Brasilien, das ebenfalls vom CPT erstellt wird. Der Atlas zeigt die Verwaltungseinheit des Tatortes, die Namen der betroffenen Gemeinden, Zahl der betroffenen Familien und liefert Informationen zu Identität und Lebensbedingungen der Opfer (indigene Herkunft, Landlosigkeit, Quilombola-Zugehörigkeit) sowie Motive der Täter. (bb)
KAMPAGNE - ZUKUNFT AMAZONAS
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