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Archäologische Funde im Titicacasee

In Südamerikas größtem Süßwassersee haben Forscher Zeugnisse einer Religion gefunden, die 500 Jahre vor den Inka praktiziert wurde. 

Inka, Peru, Indigene

Blick auf Machu Picchu, Peru. Die Inka erbauten die Stadt im 15. Jahrhundert. (Foto: Adveniat/Carolin Kronenburg)

Die archäologischen Grabungen fanden nahe der bolivianischen Isla del Sol statt. Der größere Teil des Titicacasees gehört zu Peru, die Landesgrenze verläuft durch das Gewässer. Unter Wasser befand sich eine Zeremonialstätte. Rund 500 Jahre vor der Zivilisation der Inka (13. bis 16. Jahrhundert) wurden hier in Ritualen Gottheiten Opfergaben dargebracht. Die National Academy of Sciences mit Sitz in Washington D.C. berichtet in ihrer Zeitschrift von den Funden. Diese führten zu dem Schluss, dass es in der Gegend sehr viel früher als bislang angenommen eine organisierte Religion gegeben habe. 

Muscheln gelangten durch Handel ins Landesinnere

Zu den Funden zählen Weihrauchgefäße aus Keramik in der Form von Wildkatzen wie einem Puma. Neben den Knochen geopferter Lamas wurden fünf aus Muscheln gefertigte Gegenstände gefunden. Dies sorgte insofern für eine Überraschung, als die Muscheln aus dem Pazifik stammen, aus einer fast 2.000 Kilometer entfernten Gegend. Zum einen belegt dies Handelsbeziehungen, zum anderen einen großen Wert der Muscheln. 

Opfergaben von Booten aus dargebracht

Die Forscher sprechen von tieferen Einblicken, die sie in Rituale und Religion des Staates Tiwanaku gewonnen hätten. Für die Ausgrabungen unter Wasser in einem Riff kam Spezialausrüstung zum Einsatz, zum Beispiel ein Sonargerät, um zu kartieren. Mit einem Bagger wurden Sedimente entfernt. Die Wissenschaftler maßen und wogen die archäologischen Funde. Dem Anthropologen José Capriles von der Pennsylvania State University zufolge, wurde die Isla del Sol bislang üblicherweise mit der Inka-Kultur in Verbindung gebracht, für die sie ein Pilgerort war. Hiervon zeugen zahlreiche Zeremoniegebäude. Die Tiwanaku-Völker hätten sich den jüngsten Forschungen zufolge im Zeitraum 500 bis 1.100 nach Christus am Titicacasee niedergelassen. Die Opfergaben scheinen bewusst unter Wasser dargebracht worden zu sein. Anker sprächen dafür, dass die Rituale von Booten aus vollzogen wurden. (bs)

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