Amazonasdelfine werden Umweltpolizisten
In Peru wollen Wissenschaftler die berühmten Rosa Amazonasdelfine zu einer Art Umweltpolizisten machen. Eine Gruppe von Forschern habe bei acht Flusssäugern, die auch als „Boto“ bekannt sind, kleine Sender angebracht, damit diese über Satellit beobachtet werden können, berichtet die Tageszeitung „Correo“ am Dienstag, den 25. September 2018 von dem Vorhaben.
„Die Delfine sind wie die Jaguare im Wald. In den Flüssen sind sie die größten Raubtiere, der Zustand ihrer Population ist eine Indikator für den Zustand der Ökosysteme sowie aller anderen Arten“, zitiert das Blatt den wissenschaftlichen Leiter der Umweltschutzorganisation WWF in Peru und Biologen José Luis Mena. Die Zukunft der bedrohten Süßwasserdelfine sei „ungewiss“, in den letzten Jahrzehnten sei ihre Zahl wegen Wasserverschmutzung, den Bau von Wasserkraftwerken und Wilderei immer weiter geschrumpft.
Um mehr über die kaum erforschten Amazonasdelfine zu erfahren war eine Gruppe von Biologen, Veterinären und Geographen in den peruanischen Nationalpark Pacaya Samiria in der Amazonas-Region Loreto gereist. Das Gebiet am Fluss Yanayacu Pucate gilt als eine der Ökosysteme mit der höchsten Dichte an Delfinen in Süßwasser. „Geht es den Delfinen gut, dann geht es allen gut“, so Mena über den Plan. Die Sender seien in Zusammenarbeit mit den Bewohnern der Gemeinde „20 de enero“ bei drei männlichen und einem weiblichen Delfin angebracht worden. (bb)