Aktivisten der Landlosenorganisation MST ermordet
Zwei Aktivisten der brasilianischen Landlosenbewegung Movimento dos Trabalhadores Rurais Sem Terra (MST) sind am Samstag, 8. Dezember 2018, auf einer besetzten Farm im Nordosten Brasiliens von Unbekannten ermordet worden. Wie regionale Medien am Sonntag berichteten, leben rund 450 Familien auf der im Juli 2017 besetzten Farm. MST geht von einem von Großgrundbesitzern in Auftrag gegebenen Mord aus. Zwei vermummte Personen waren laut Polizeiangaben gegen 19.30 Uhr Ortszeit am Samstag in das Camp "Dom Jose Maria Pires" im Teilstaat Paraiba eingedrungen. Dort töteten sie die beiden Männer. Zuvor hatten sie die anderen Anwesenden aufgefordert, sich zu entfernen. MST glaubt, dass die Täter sich gezielt die zwei Anführer der Besetzung ausgesucht hatten. Die Polizei konnte keine Auskunft über die Täter und ihre Motive machen.
In den vergangenen Jahren hat die Gewalt bei Landstreitigkeiten in Brasilien zugenommen. Im Jahr 2017 wurden laut einer Veröffentlichung der katholischen LandpastoralComissão Pastoral da Terra (CPT) 70 Personen dabei getötet. Im Jahr 2016 waren es 61, im Jahr davor 50 Ermordete. Brasiliens im Oktober gewählter Präsident Jair Bolsonaro hat bereits angekündigt, gegen MST und die Farmbesetzungen vorzugehen. So will er MST als terroristische Vereinigung einstufen lassen. Zudem will er die Landbesitzer bewaffnen, damit sie sich besser gegen die Besetzungen schützen können. MST hingegen stellt klar, dass nur brachliegende Farmen besetzt werden. Laut der brasilianischen Verfassung darf der Staat inaktive Ländereien verstaatlichen und an Landlose weitergeben.
Aktion "Faire Arbeit. Würde. Helfen"
Seit dreißig Jahren führt der französische Dominikaner Xavier Jean Marie Plassat den Kampf der Landpastoral gegen die Sklaverei im nordbrasilianischen Tocantins an. Mehr dazu auf www.adveniat.de