Aktionstag gegen Vergessen und Straffreiheit
Mit einem Aktionstag ist am 12. August an das Urteil des Obersten Gerichtshofes von Mexiko im Fall des Massakers von Acteal erinnert worden. Vor genau einem Jahr hatte das Gericht entschieden, 29 Paramilitärs wieder auf freien Fuß zu setzen, die beschuldigt werden, am 22. Dezember 1997 bei einem Massaker in der Gemeinde Acteal 45 Tzotzil-Indigene umgebracht zu haben. Damit wurde bis heute niemand für diese Gräueltat verurteilt. Die Opfer des Massakers gehörten der pazifistischen Organisation „Las Abejas" („Die Bienen“) an, die den Zapatisten nahe steht, den bewaffneten Kampf jedoch bis heute ablehnt.
Damit der Fall nicht in Vergessenheit gerate, habe die Nichtregierungsorganisation „Las Abejas de Acteal“ zu dem „Aktionstag für Gerechtigkeit und Wahrheit“ in der im südlichen Bundesstaat Chiapas gelegenen Ortschaft Acteal aufgerufen, so die Organisatoren in einem Kommunique. „Wir laden alle dazu ein, sich an unserem Aktionstag zu beteiligen und uns bei unserer Forderung nach Verurteilung der geistigen Hintermänner sowie der Täter zu unterstützen. So etwas darf sich nicht wiederholen“, heißt es in dem Schreiben.
Etwa 90 Paramilitärs hatten 1997 die zu diesem Zeitpunkt in einer Kapelle versammelten 45 Dorfbewohner umgebracht, darunter 16 Kinder und 20 Frauen, sieben der Frauen waren schwanger. 12 Jahre später sei das Massaker zu einem traurigen Symbol der Straffreiheit geworden, so José Alfredo Jiménez, der in diesem Jahr den Vorsitz der Organisation „Las Abejas“ inne hat. (bh)
Quelle: Adital