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Kolumbien |

Absturz: Zweifel an LaMias Seriosität

Mit der Unglücksmaschine war die gesamte Fußballmannschaft des brasilianischen Erstligisten Chapecoense auf dem Weg zum Finale des Südamerika-Cups. Foto: picture-alliance/AP Photo/L. Benavides
Mit der Unglücksmaschine war die gesamte Fußballmannschaft des brasilianischen Erstligisten Chapecoense auf dem Weg zum Finale des Südamerika-Cups. Foto: picture-alliance/AP Photo/L. Benavides

Dieser Flugzeugabsturz machte international Schlagzeilen, weil unter seinen Opfern fast die komplette Fußballmannschaft des brasilianischen Erstligisten von Chapecoense war, unterwegs um Finalspiel um den Südamerika-Cup. 71 Menschen starben bei dem Unglück in der Nähe von Medellín in Kolumbien am letzten Montag im November. Die Maschine stürzte ab, weil ihr der Treibstoff ausging - offenbar hatte der Pilot den Bedarf falsch eingeschätzt.

Die Regierung Boliviens weist jetzt auf grundsätzliche Unregelmäßigkeiten hin. Die Maschine gehört der bolivianischen Fluggesellschaft LaMia. "Es gibt Hinweise, dass LaMia Pflichten vernachlässigt und interne Kontrollen nicht durchgeführt hat. Möglicherweise wurden auch persönliche Kontakte missbraucht", sagte der bolivianische Minister für öffentliches Bauwesen, Milton Claros Hinojosa, am Sonntag in einem Interview. Sein Ministerium ist für den Luftverkehr zuständig. Grund für Claros Hinojosas Vermutungen ist die enge Verwandtschaft zwischen dem Direktor von LaMia, Gustavo Vargas Gamboa, und dem Ex-Direktor der Luftfahrtbehörde (DGAC), Gustavo Vargas Villegas: Sie sind Vater und Sohn.

Vargas Villegas, mittlerweile nicht mehr im Amt, war bei der DGAC für die nationale Registrierung verantwortlich und konnte Fluglizenzen erteilen. Claros Hinojosa zufolge untersucht sein Ministerium nun, ob die Lizenzvergabe rund um den Unglücksflug regulär abgelaufen ist.

Gemauschel bei der Gründung der Fluglinie

LaMia wurde ursprünglich 2010 mit einem fragwürdigen Verfahren in Venezuela gegründet: Es gab eine Vereinbarung mit dem damaligen Präsidenten Hugo Chávez, dass LaMia als Wissenschafts- und Technologiegesellschaft registriert werden sollte. Auf diese Weise konnten Gelder chinesischer Investoren, die zur Stimulierung der venezuelanischen Wirtschaft bestimmt waren, in LaMia fließen. Die Geschäfte liefen jedoch nicht und so stellte Gründer Ricardo Albacete Vidal 2015 seine Tätigkeiten in Venezuela ein. Er verlegte seine Flugzeuge nach Bolivien und gründete dort, zusammen mit Miguel Quiroga, dem späteren Piloten der abgestürzten Maschine, eine neue Fluggesellschaft: LaMia Bolívia.

Die Behörden kündigten an, die Ermittlungen gegen die Fluggesellschaft innerhalb von zehn Tagen abzuschließen. Das Ministerium für öffentliches Bauwesen habe ein Verfahren gegen das Unternehmen sowie einige seiner Funktionäre eingeleitet, so Claros Hinojosa. Seiner Ansicht nach verlangt auch das Verhalten einiger Mitarbeiter der Luftfahrtbehörde DGAC und der Flughafenverwaltung AASANA nach strafrechtlicher Verfolgung. Sie hätten weggeschaut, unverantwortlich gehandelt und Gesetze umgangen. "Darum mussten unschuldige Menschen sterben."

Quelle: Deutsche Welle, Autoren: Ines Eisele, Philip Verminnen.

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