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600 Frauen der Landlosenbewegung besetzen Nestlé

Landlose Frauen diskutieren mit Dominikanerpater Xavier Plassat von der Landpastoral über das weitere Vorgehen bei der Besetzung einer verlassenen Fazenda. Foto (Symbolbild): Adveniat/Florian Kopp
Landlose Frauen diskutieren mit Dominikanerpater Xavier Plassat von der Landpastoral über das weitere Vorgehen bei der Besetzung einer verlassenen Fazenda. Foto (Symbolbild): Adveniat/Florian Kopp

In der brasilianischen Stadt San Lorenzo haben am Dienstag, 20. März 2018, rund 600 Frauen der Landlosenbewegung (MST) ein Gebäude der Firma Nestlé besetzt. Sie protestierten mit dieser Aktion gegen die Privatisierung von Trinkwasser, die Nestlé ihrer Ansicht nach vorantreibt. Die Bewohner des Bundesstaates Minas Gerais befürchten, dass der Weltkonzern in Zukunft weitere Wasserquellen kaufen wird. So haben bereits Anfang des Jahres der Präsident Brasiliens Michel Temer sowie der Vorsitzende der Firma Nestlé Paul Bulcke über die Nutzung des weltweit größten Süßwasserreservoirs Acuífero Guaraní verhandelt.

Einen weiteren Hintergrund für die Demonstrationen der Frauen bildet das derzeit in Brasilia stattfindende Weltwasserforum. Die Zusammenkunft großer internationaler Konzerne wird von vielen Nichtregierungsorganisationen kritisch betrachtet. Das Thema des Forums ist der Kampf gegen die zunehmende Knappheit von Trinkwasser weltweit. Kritiker gehen davon aus, dass die Zusammenkunft vor allen der Kommerzialisierung und Privatisierung von Trinkwasser dient. „Die sind nicht hier, um das Management von irgendetwas zu diskutieren, die betreiben eine Aktion, um das Land zu einem Bananenpreis zu verkaufen“, sagte die Direktorin der MST Maria Gomes de Oliveira gegenüber der Presse.

Schlechte Erfahrungen mit Nestlé

Die Landlosenbewegung hat allen Grund Nestlé skeptisch gegenüber zu stehen. Die Firma, die weltweit 10,5 Prozent des Trinkwassers kontrolliert, ist seit 1994 in Minas Gerais aktiv. Dort hat sie die Quellen des Wasserparks von San Lorenzo gekauft. Diese nutzte die lokale Bevölkerung vorher zu medizinischen Zwecken. Die Mitglieder der sozialen Organisation beschuldigen den Weltkonzern außerdem, illegal eine weitere Quelle in der Region genutzt und so deren Austrocknung verursacht zu haben. „Nestlé hat sich hier über die Jahrzehnte etabliert und seit Jahrzehnten betreibt die Firma die räuberische Ausbeutung des Wassers. Wasser ist ein gemeinsames Gut der Menschheit und es zu verteidigen, eine Frage der Souveränität“, betont Gomes de Oliveira. (aj)

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