36 Ex-Militärs verurteilt
Die chilenische Justiz hat am Montag, 10. Dezember 2018, insgesamt 36 ehemalige Militärs aufgrund ihrer Taten während der Diktatur Augusto Pinochets schuldig gesprochen und zu langjährigen Haftstrafen verurteilt. 32 derer, die sich vergangene Woche in einem Prozess verantworten mussten, wurden des gewaltsamen Verschwindenlassens von Mitgliedern der Kommunistischen Partei für schuldig befunden und zu zehn Jahren Haftstrafe verurteilt.
Das Gericht unterschied bei seinem Urteil deutlich zwischen jenen, die Befehle ausführten und jenen, die bei dem damaligen Geheimdienst DINA (Dirección de Inteligencia Nacional) in der Verantwortung standen. Vor diesem Hintergrund sprach der Richter Raúl Eduardo Iturriaga Neumann die drei Geheimdienstmitarbeiter César Manríquez Bravo, Miguel Krassnoff Martchenko und Pedro Octavio Espinoza Bravo der Folter und des Mordes an drei damaligen oppositionellen Führungspersönlichkeiten für schuldig. Ihnen steht eine Haftstrafe von 15 Jahren bevor. Darüber hinaus stehen den Angehörigen der damaligen Opfer Entschädigungszahlungen in einer Gesamthöhe von umgerechnet 800.000 US-Dollar zu.
Aufklärung schreitet voran
Dieser Prozess war der Abschluss einer ganzen Reihe von Verurteilungen in den vergangenen Wochen. Das Urteil wurde symbolisch am 60. Jahrestag der Unterzeichnung der Menschenrechtskonvention der Vereinten Nationen gesprochen. Insgesamt wurden in den letzten Monaten knapp 70 Täter der Pinochet-Diktatur für ihre Verbrechen zur Rechenschaft gezogen, was einen großen Teil zur Aufarbeitung der Verbrechen des Regimes beigetragen hat. Augusto Pinochet regierte Chile zwischen 1974 und 1990 im Rahmen einer Militärdiktatur. Regimegegner und vermeintliche Oppositionelle wurden verfolgt und mehr als 3.000 Menschen umgebracht. (aj)