24.000 Indigene leiden Hunger
Mindestens 24.000 Indigene sind im Nordosten Nicaraguas von einer Hungersnot betroffen. Ursache der Lebensmittelknappheit war der Tropensturm Matthew, der Ende September durch das Land zog. Bei den am stärksten betroffenen Gebieten handelt es sich um die indigenen Ortschaften der Region Waspam. Sie liegt am Fluss Coco, nahe der Grenze zu Honduras. Der Wasserpegel dieses Flusses war so hoch wie während des Hurrikan Mitch im Jahre 1998.
Waspam gehört zu einer der zwei autonomen Verwaltungseinheiten Nicaraguas und liegt 700 km von der Hauptstadt des Landes entfernt. Es handelt sich um eine der ärmsten Regionen des Landes. Ihre Anfälligkeit für Naturkatastrophen ist hoch. 62 der 108 dort lebenden indigenen Gemeinschaften leiden unter den Zerstörungen durch den Tropensturm.
Verantwortliche der indigenen Bevölkerung fordern Unterstützung
Laut Angaben der Umweltorganisation Centro Humboldt wurden bis zu 80 Prozent der Reis- und Maisernte und 37 Prozent der Erträge aus dem Anbau von Knollenpflanzen durch die Überschwemmungen vernichtet.
Mitglieder verschiedener Umweltorganisationen und die kommunalen Behörden von Waspam baten die Regierung in der Region, den Notstand auszurufen. Außerdem forderten sie, die Region mindestens sechs Monate lang mit Saatgut und Nahrungsmitteln für 3.000 Familien (mindestens 18.000 Personen) zu unterstützen. Da in dieser Region die Rate der Unterernährung bei 37 Prozent liegt, sei eine schnelle Reaktion der Landesregierung wichtig, um eine Verschlechterung der Situation zu vermeiden. (pw)
Quelle: Servindi in Adital.